Sonntag, 27. September 2009

PATIENT SENDET LEBENSZEICHEN

RWE 2 Elversberg 0


Sportliche Talfahrt, finanzielle Pleite, Abbruch des Stadionbaus, nur negative Themen umkreisten Rot-Weiss Essen in den letzten Wochen. Das wird sich wahrscheinlich auch nicht so schnell ändern, immerhin aber gelang RWE am Freitag nach ansprechender Leistung ein 2:0 gegen Elversberg, womit Mannschaft, Club und auch das diesmal die Mannschaft übers gesamte Spiel anfeuernde Fanumfeld ein Lebenszeichen sendeten. Der Patient ist noch lange nicht über dem Berg, der Zustand weiter kritisch, zeigt aber Signale die auf ein Weiterleben hindeuten.
Den kämpferisch engagierten Essenern kam dabei natürlich das frühe Kopfballtor von Markus Kurth zugute. Eine hohe Flanke von Zinke köpfte Kurth aus 6 Metern ein. Angefeuert von seinem Tor zeigte Kurth bis zu seiner Auswechslung eine vor allem kämpferisch gute Leistung und hatte diesmal auch einen taktisch erkennbaren Platz auf dem Feld, das war im letzten Heimspiel gegen Köln II noch anders. Verbessert bis zu seiner verletzungsbedingten frühen Auswechslung endlich auch Robert Mainka, passender weise war es aber der für ihn eingewechselte Patrick Schnier, der das 2:0 durch Sascha Mölders einleitete. Mölders ließ den weiten Ball von der Brust abtropfen und versenkte den Ball aus 18 Metern in den Maschen, ein tolles Tor. Elversberg spielte während des gesamten Spiels, wohl auch aufgrund des frühen Rückstandes durchaus ansehnlich nach vorne, konnte sich aber im Sechzehner nur sehr selten durchsetzen und suchte so sein Heil in Fernschüssen, die aber vom sicheren Andre Maczkowiak entschärft wurden, so sie aufs Tor kamen. Auffallend bei Elversberg Haluk Türkeri, der zwar ohne Torchance blieb, im Spiel aber eine Agilität zeigte, die er im letzten Jahr im Trikot von RWE leider nie an den Tag legte. RWE zeigt ein Halbzeit 2 einige passable Konteransätze über die schnellen Außen Lemke und Schnier ohne eine wirklich klare Chance herauszuspielen und so plädderte das Spiel seinem Ende entgegen und die RWE-Fans gingen mit dem selten gewordenen Gefühl eines Heimsieges endlich mal wieder zufrieden nach Hause.
Insgesamt also ein erster Schritt auf dem Wege zur Besserung, dem in den nächsten Spielen noch einige weitere folgen müssen.

/M/

Samstag, 12. September 2009

EIN ORT DES GRAUENS, ca. 212. FOLGE


RWE 0 Kölle II 2


RWE startete in den ersten zehn Minuten gut ins Spiel ins Spiel und zeigte einige gute Offensivaktionen, wobei klare Torchancen leider ausblieben. Köln II hatte mit dem Anfangsdruck der Essener zunächst Probleme, weil der Ball jeweils nur kurz in den eigenen Reihen blieb, direkt der erste Konter brachte dann aber das 0:1, ein schneller Antritt über rechts ein genaues Zuspiel im richtigen Moment, so einfach fallen im Fußball manchmal Tore.
Es bestätigte sich danach die unter RWE-Fans bekannte Faustregel, wonach Hoffnungen enttäuscht, Befürchtungen aber bestätigt werden. Jegliches Selbstbewusstsein war bei den RWE-Spielern entschwunden, Köln II hatte wenig Mühe, die Essener Angriffsbemühungen zu unterbinden. So hatte Dirk Heinzmann noch die beste Chance der ersten Halbzeit, als er nach einer Ablage von Sascha Mölders den Ball aus 18 Metern flach am Tor vorbeisetzte. Auch gestern krankte das Spiel der Rot-Weißen wieder an den lahmen Flügeln, Robert Mainka flankte in zwei aussichtsreichen jeweils in den Rücken seiner Mitspieler, auf rechts säbelte Bartosz Bronischewski eine Flanke hinters Fangnetz, die zweite hinter den langen Pfosten ins Toraus. Unklar blieb in Halbzeit 1 die Position von Markus Kurth, der wohl auf halbrechts spielen sollte, wobei der rechten Flügel häufig verwaist blieb und, siehe oben, Bronischewski nicht als Flankengott bekannt ist. Eine taktische Finte, die leider keinerlei Sinn machte.
War die Unterstützung durch die Fans in der Zeit nach dem 0:1 durchaus gegeben, stellten die RWE-Fans nach zweiten Treffer der Kölner Reserve ihre Unterstützung ein. Wieder genügte den Kölnern ein schneller Konter, Torschütze Kialka hätte den Ball auch noch auf einen ebenfalls blank stehenden Mitspieler ablegen können. Was folgte, waren Schmährufe in Richtung der eigenen Mannschaft und Teamchef Thomas Strunz. Wer auf der Tribüne unter diesen Vorraussetzungen zu diesem Zeitpunkt noch den Glauben an einen für RWE zumindest halbwegs positiven Ausgang hatte , der glaubt auch, das im Loch Ness ein Ungeheuer schlummert. Gäbe es im Fußball einen verfrühten technischen K.O, der Treffer zum 0:2 wäre ein geeigneter Zeitpunkt für ein verfrühtes Spielende gewesen.
Erst in den letzten 15 Minuten kam RWE dann noch zu einigen torchancenähnlichen Aktionen, der eingewechselte Stachnik setzte den Ball am langen Pfosten vorbei, einige Flankenläufe des sich spät steigernden Dennis Bührer brachten etwas Gefahr fürs Gästetor.
So brachte der Schlusspfiff die dritte RWE-Heimpleite in Folge und gleichzeitig as Ende der Ära Strunz.
Das sich einige RWE-Fans nach Spielende noch zu der Peinlichkeit hinreißen ließen, die Gastmannschaft mit Beifall und einer Welle zu verabschieden, rundete einen weiteren ganz traurigen RWE-Abend trefflich ab. In praktisch allen Bereichen auf und neben dem Rasen liefert der Club momentan ein Bild des Jammers ab.
Zahlenmäßig betrachtet brachte die Ära des Teamchefs Thomas Strunz in 8 Heimpflichtspielen 4 Siege und 4 Niederlagen, auch die Auswärtsbilanz ist komplett ausgeglichen. Für einen Aufstiegskandidaten ist die bisherige Saisonbilanz von 2-1-4 nach 7 Spielen allerdings völlig grauenhaft.
Wäre Thomas Strunz spätestens nach dem 1:1 beim Tabellenletzten Bonn zurückgetreten um den Posten für einen nachfolgenden Trainer freizumachen, wäre eine Weiterbeschäftigung als Manager sicherlich noch möglich gewesen. Nach dem gestrigen Spiel bestand diese Möglichkeit nicht mehr, die komplette Trennung daher unvermeidlich.
Einen erkennbaren Vorteil hat die Trennung von Thomas Strunz auf jeden Fall, in Zukunft wird man von den ewigen Rezitierungen einer maximal mäßig lustigen Trainerbrandrede verschont bleiben. Wer heute noch über „Flasche leer“ und „was erlaube Struuuuuuunz“ lacht, der freut sich auch über Dinner For One am Silvesterabend.



Ob und wie und wie lange es bei RWE nun weitergeht, möchte man als RWE-Fan manchmal gar nicht wirklich wissen.

/M/



Mittwoch, 2. September 2009

DIE EWIGE SUCHE NACH DEM ULTIMATIVEN TIEFPUNKT

RWE 0 Fortuna Ddorf II 1




Vorab, ich war gestern nicht im Stadion, weil Spätdienst. Kurz vor Neun ein Blick auf den Teletext, noch 0:0, wie das Spiel wohl läuft, viele Chancen aber der Ball will nicht über die Linie…..? Oder doch eher wieder die Suche nach der 100, ach was, 1000%igen Torchance, die dann doch bitte schön genutzt wird und den Sieg gegen die Reserve von Fortuna Ddorf bringt, der Abnutzungskampf, das Müdespielen, äh
-passen des Gegners, wo es doch keine Kleinen mehr gibt und Tore praktisch nur noch dann fallen, wenn der Ball praktisch gar nicht mehr nicht ins Tor gehen kann( Ein schwerer Satz, fürwahr).

Es im Falle von RWE aber immer noch gerne tut.( Der Ball, der blöde)

Und so wird dann wieder lamentiert, och Manno, drei klare Chancen kein Tor, so ein Pech.


Zuhause angekommen, war aus dem erhofften späten Siegtor mal wieder ein spätes, Niederlagenbringendes Gegentor geworden. 0:1 gegen Ddorf II, die dritte Niederlage im fünften Saisonspiel, die zweite Heimniederlage in Folge, die zweite Heimniederlage in Folge gegen einen Aufsteiger. Der Plan vom kontrollierten Spiel nach vorne mal wieder auf dem Weg in die Tonne, Punkte weg, Ärger groß.
Seit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga hat RWE praktisch keine Möglichkeit ausgelassen, sich selbst und vor allem die immer noch erstaunlich zahlreich zu den Spielen kommenden Anhänger der Lächerlichkeit preiszugeben.

Hier noch mal eine Aufzählung der sportlichen Peinlichkeiten, die aus, wohl nicht nur meiner Sicht, absolute Tiefpunkte in der an Tiefpunkten nicht gerade armen Geschichte von RW Essen markieren:

*RWO gewinnt an der Hafenstraße mit 4:1, gewinnt auch das Rückspiel und somit zum ersten mal seit über 40 Jahren beide Saisonspiele gegen RWE.

*Heimniederlage gegen Energie Cottbus II, den damaligen Tabellenzletzten der Regionalliga Nord. Gegen die Profis von Energie Cottbus hat RWE in 5 Spielen noch keine Niederlage hinnehmen müssen.

*Der Abstieg aus der dritten Liga wird in einem Heimspiel gegen eine bereits abgestiegene Mannschaft des VFB Lübeck , die aufgrund eines frühzeitigen Lizenzentzuges mit einem Teilgemisch aus Jugend- und Reservespielern und ein paar übrig gebliebenen Regionalligaspielern antritt, realisiert, nachdem man sich zuvor noch mal rangekämpft hatte und mit einem Heimsieg die überaus wichtige Quali für Liga 3 gepackt hätte.

*RWE verliert erstmalig ein Heimspiel gegen die Reserve des Revierrivalen Borussia Dortmund

*RWE verliert erstmalig ein Spiel gegen die Reserve des Erzrivalen Schalke 04, es folgt im katastrophalen weiteren Saisonverlauf auch noch eine Niederlage gegen die Reserve des Reviernachbarn VFL Bochum

*RWE verliert zuhause das Niederrheinpokalendspiel gegen den damaligen Sechstligisten VFB Speldorf, meines Wissens die erste Niederlage gegen eine Mülheimer Mannschaft in einem Pflichtspiel

*RWE verliert erneut gegen die Reserve des Erzrivalen Schalke, steuert aber ca. 8000 Zuschauer zum neuen Zuschauerrekord in Liga 4 bei. Hurra.

*Aufsteiger Saarbrücken kommt mit der Empfehlung von 2 Startniederlagen und 1:9 Toren ins Georg-Melches Stadion und gewinnt mit 2:1- Laut Teamchef Thomas Strunz unverdient, immerhin hatte RWE 3 ( drei) 100%ige Torchancen. Oder waren es 3 ( drei) gar 1000%ige ?

*Gegen die Reserve von Fortuna Düsseldorf, einem weiteren Rivalen, kassiert RWE direkt die nächste Heimpleite. Die letzte Niederlage gegen die I. von Ddorf liegt mittlerweile 8 Jahre zurück.



Was kann jetzt noch kommen, eine Heimniederlage gegen Schalke II, ein Abstieg in Liga 5 ? Die Auswahl an verbleibenden , noch zu erreichenden Tiefpunkten, sie wird immer geringer. Aber mich beschleicht die Befürchtung, RWE wird auch diese angesprochenen Tiefpunkte noch erreichen.


Seit Jahren wird in Essener der jeweilige Gegner starkgeredet, Druckphasen auf das gegnerische Tor fallen selbst in Heimspielen völlig aus und sind einem Fußball gewichen, der überlegt sein möchte, aber lediglich einfallslos ist. 90 Minuten mit angezogener Handbremse und Vorsicht vor Kontern undundund, ich kann es nicht mehr hören. Und will es nicht mehr sehen.

Zeitgleich ist der Club ein Tummelplatz für Trainernovizen geworden. Heiko Bonan - Michael Kulm - Thomas Strunz, jeweils wenig bis gar keine (Trainererfahrung im höherklassigen ( ist die 4.Liga noch höherklassig ? ) Fußball.

Aber bei RW Essen, da kann man mal gucken, wie man seine tollen Ideen von der Theorie in die Praxis umsetzt.
Auf der Bank stets der ewige Co-Trainer Ralf Aussem , der wohl irgendwann einmal irgendwie Trainer von Fortuna Köln war, keiner weiß es so genau, ist auch egal, netter Kerl halt. Und Co-Trainer Numero Zwei, Uwe Erkenbrecher, war vor langer Zeit war vor langer Zeit mal kurzzeitig in Lübeck erfolgreich. Die Episode mit Kult-Trainer Ernst Middendorp war so kurz und peinlich, das sie hier deswegen nur ganz kurz aufgeführt und klein geschrieben wird.


Noch ist Zeit, aber sie wird knapp. In Essen muss jetzt endlich gehandelt werden. Setzt einen Trainer auf die Bank, der nicht jeden Gegner stark redet, nicht vom ach so wichtigen Ballbesitz faselt, von 100%igen Torchancen die es herauszuspielen gilt, wenn nötig in den Schlussminuten. Tore in den Schlussminuten fallen bei RWE sowieso immer auf der falschen Seite, damit habe ich mich abgefunden.
Ich möchte aber eine Mannschaft sehen, die wenigstens in Heimspielen von Beginn an erkennbar Druck macht und vor allem auch mal auf Verdacht mal eine vielleicht nicht unbedingt hundertprozentige Torchance zu nutzen versucht. Manchmal fallen Tore nämlich ganz einfach, man muss es nur auch mal versuchen.
Fußball gucken, das darf auch mal Spaß machen.
Auch bei Spielen des eigenen Clubs.
Was soll bei RWE denn noch schlimmer werden, ich kann eher damit leben, meine Mannschaft bei 15:3 Torschüssen 0:3 verlieren zu sehen, als einem 90minütigen Abnutzungskampf beizuwohnen, an dessen Ende dann doch bitte schön, ein knapper RWE-Sieg zu stehen hat, weil hinten lassen wir nichts zu.
Denn irgendwann lässt man dann hinten doch was zu und man trauert der verplemperten vorherigen Spielzeit nach , wo man es versäumt hat, durch Druck den ach so starken Gegnern zu Fehlern zu zwingen.

Ein hier phrasierter Spielverlauf, den ich von RWE –Spielen nun wirklich zur Genüge kenne.

Und der in den letzten Jahren das exakte Gegenteil von Erfolg gebracht hat.

/M/