Freitag, 20. Juni 2008

Die Gerüche *







*Die Gerüche – stammen aus dem Wolf Haas Roman Silentium, wo der Brenner von einem Präfekt über die üblen Gerüche aufgeklärt wird, die das Marianum Kloster betreffen. Erst im Laufe der Unterhaltung stellt sich heraus, daß der Präfekt eigentlich Gerüchte meint, jedoch…. Hasenscharte.

Und da wo die Gerüchteküche brodelt, so wie bei RWE, werden schon mal üble Gerüche freigesetzt. Deswegen der Titel. Und ich habe endlich mal den großen großen Wolf Haas im RWE-Blog untergebracht, denn

jetzt ist schon wieder was passiert.

Andre Maczkowiak kehrt zu RWE zurück. Wenigstens eine Woche lang hielt sich das Gerücht, jetzt ist die Torwartstelle besetzt und das mit einem , nicht nur für die 4. Liga ,guten Torwart.
Und ganz klar muß ich sagen, bisher leisten Strunz und Kulm in Sachen Kaderzusammenstellung richtig gute Arbeit, alle bisherigen Neuzugänge hätte ich auch in der 3. Liga als Verstärkungen bezeichnet, so weit so gut, aber die Gerüche……

Muß Strunz gehen wenn Assauer kommt ? Assauer als Präsident ? Manager? Der Macher schlechthin oder nur ein Aushängeschild im Kampf um Sponsoren für den Stadionbau. Spekulationen noch und nöcher, kaum verbriefte O-Töne, aber das Sommerloch will gefüllt sein, in Zeitungen und Foren, wo die Gerüchteküche ganz besonders brodelt.

Gorschlüter nach Paderborn ? Haeldermans auch ? Warum nicht auch Kazior ? Und Erfen, für den muß sich doch auch noch ein Platz finden. In Paderborn.

Klar dürfte sein, Assauer kommt, wenn Simone Thomalla die seit den Zeiten des seligen Kommissars Haferkamp ( Hans-Jörg Felmy) freie Stelle des Tatort-Kommissars ( bzw. in ihrem Falle Kommissarin) in Essen besetzen darf.

Haha.

/M/

Samstag, 14. Juni 2008

Vertonte Depressionen

Alle drei Autoren dieses Blogs haben ja Banderfahrung, die Herren M. und H. ja sogar in zwei gemeinsamen Bands, wie die zahlreichen ( zwischen 2 und 3 ) Fans der verblichenen Gingerbread House und Spiny Norman bezeugen können. Dort sammelten sich im Laufe der Jahre auch einige Songs an, die das Thema Fußball behandelten, man erinnere sich an „coach ballad“, ein etwas ungünstig betitelter Gingerbread House Song, der übersetzt eigentlich „Bus Ballade“ heißt, da wäre „ a manager´s ballad“ wohl besser gewesen; sowie an den Drei-Minuten-Klopper „extra- time“ von Spiny Norman, eine schonungslose Abrechnung mit dem viel zu sehr beachteten Thema „Hooliganism“.
Ob der Herr A. in seinen Bands auch das Thema Fußball behandelte, entzieht sich momentan meiner Kenntnis, Auflösung folgt ( vielleicht).
Anyway, in den letzten vier Jahren habe ich zumindest zwei Songs geschrieben, die von den traurigen Geschehnissen bei RWE handeln, „Season Review“ wurde in der Sommerpause 2004 geschrieben, Ideengeber war damals eventuell ( oder besser: stellvertretend)der Wappenküssende Radoslav Kaluzhny, der sich nach dem Abstieg umgehend von Acker machte.

Ich denke, es war in der Woche nach dem glorreichen 0:0 bei den Dortmunder Amateuren, in denen ich dann „rooted to the bottom“ schrieb, eine frühe Abrechnung mit der katastrophalen Kaderplanung in diesem Spieljahr. Leider erweist sich der Song ja in der Endtabelle als faktisch sehr zutreffend. Interessanterweise befindet sich in diesem Lied keinerlei Referenz zu Heiko Bonan, Bonans´ Wirken wäre mittlerweile sicherlich eine Konzept-Doppel- LP wert, Textstoff böte sich genug.

Hier sind nun die beiden Songtexte, „rooted to the bottom“ befindet sich auf der CD „bizarre triumphs of bad taste“ – a trialist. Der Verkaufserlös dieses Machwerkes hat die Produktionskosten fast schon wieder eingespielt ( wobei die Produktionskosten im unteren zweistelligen Bereich liegen)

season review

we returned to the sound of a big parade
and just one year later, we silently leave through the backdoor
It´s like we´ve never been here
straight back to the old mud
that we thought we had escaped from

and I just wonder if
in a moment of deep insight
you´ll feel the slightest bit of shame
for all that you´ve done
but I don´t think so
cos as soon as you´re joining your next club
you will have forgotten
all about our existence

and words of regret will fill the air
to hide the incompetence
that you´ve come up with
and you will kiss the badge on your new club´s shirt
though you don´t really know

just what it looks like

and I just wonder
if in a moment of deep insight
you´ll feel the slightest bit of shame
for all that you´ve done
but I don´t think so
cos as soon as you´re joining your next club
you will have forgotten all about our existence
and though you´ve proofed that
you´re not fit to wear that shirt
I know you know
that doesn´t really matter
as there´s always some other idiot waiting in line
happy to sign
you




rooted to the bottom

I fell into a deep sleep
But when I returned to life
Something strange had happened
As we had finally won an game
1-0 away from home
thanks to a
hotly disputed penalty
and it seemed that even for us
the season finally had started

but then I really woke up
and found out
it was just a dream
cos the table on page three
stated it quite clearly
that we were still stuck
at the bottom of the table
with just one point from thirteen games
and each game lost by a one- goal margin
and the decisive goal
always went into our net
in injury time, a deflected shot

and we already got relegated the year before
but they had managed to
assemble a side
even inferior
to last year´s one
and this I think
really is quite an achievement



/M/

Donnerstag, 5. Juni 2008

re 85/86: Schöppingen ist doch ein Stadtteil von Münster, oder ?

Was man als RWE-Fan in der jetzigen Situation braucht sind POSITIVE EMOTIONEN.
Positive Bilder im Kopf, dazu rät auch der Psychologe.

Doch woher sollen sie kommen, die positiven Emotionen, die positiven Bilder,
wir sprechen hier schließlich von Rot-Weiß Essen.
Die Gegenwart trostlos, die Zukunft äußerst ungewiss, die Vergangenheit ähem…..doch, die Vergangenheit !

Es ist Zeit für einen neuen Rückblick. Es ist Zeit für die

Aufstiegssaison 1985/86 !

Es war das Jahr der Premieren.

- der erste selbst miterlebte Aufstieg mit RWE

- Frank Kurths erstes Spieljahr bei RWE

- Dirk Heitkamps erstes von zwei sehr guten Jahren bei RWE

- Die ersten Heimniederlagen bei denen wir Eintritt gezahlt haben. Gegen den ETB und den 1.FC Viersen, innerhalb einer Woche 2mal 0:1. Das 0:4 gegen den KSC zwei Jahre zuvor galt nicht, da war ich umsonst reingekommen.

- Die erste Auswärtsfahrt. Nach Schöppingen. Ins Preußen –Stadion nach Münster. Denn Schöppingen lag in Münster. Oder so ähnlich. (Schöppingen ist eine äußerst kleine Kleinstadt bei Münster und der ASC Schöppingen spielte in diesem Jahr in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga mit bevor er kurze Zeit später völlig in der Versenkung verschwand aus der er bisher nicht wieder aufgetaucht ist. Warum auch. )


Von den beiden Spielen gegen Viersen und ETB abgesehen, hatte aber kein Gast an der Hafenstraße was zu melden, auch das ein kleiner Unterschied zu heutigen Zeiten. Den zu diesen Zeiten, da waren Heimniederlagen noch persönliche Beleidigungen. Heutzutage wird von einer Heimserie gesprochen, wenn mal 3 Spiele in Folge gewonnen werden. Oder wenigstens 2.

Und es waren gute Heimspiele dabei, der WSV wurde mit 6:0 abgeledert, nach einem 4:0 zur Pause kam einem da schon der Begriff „zweistellig“ in den Sinn. Ich erinnere mich an ein Zaubertor vom Holländer Tom Sanders, der in dieser Saison mehrmals traf, in der folgenden Spielzeit aber nur noch kurz im Kader war.
91 Buden im Laufe der Saison, doch der BVL 08 Remscheid, BV Lüttringhausen, FC Remscheid oder VFB Lüttringscheid, wie zum Teufel sie auch hießen, sorgte für eine spannende Saison und lief nur einen Punkt hinter den Essenern ein.

Und dann begann sie wieder, die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Ich kann mich noch an den Moment erinnern, wie ich damals Mittwochs abends vom Training nach Hause kam, Sport und Musik auf WDR 2 anmachte und hörte :“Für Rot-Weiß Essen hat die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga mit einem Debakel begonnen, beim zweiten Nordvertreter VFB Oldenburg kamen die Rot-Weißen mit 0:5 unter die Räder!“
So oder so ähnlich wird er Wortlaut gewesen sein, Fußball ist grausam, Fansein ist grausam.

Doch RWE schlug im nächsten Heimspiel St. Pauli 2:1, holte ein 0:0 beim SC Charlottenburg, fertigte Schöppingen mit 5.0 ab und schlug dann den VFB Oldenburg an einem Sonntag mit 1:0, ich war nicht dabei, da ich auf der Platzanlage von Mülheim 07 mit meinem Club an einem ganz wichtigen Turnier teilnahm. Nach einem 0:3 bei St. Pauli hatte dann Gründonnerstag 86 das Heimspiel gegen Charlottenburg vorentscheidenden Charakter.
Und was war das für ein Spiel, bei übelstem Aprilwetter.
Wer letzten Samstag übrigens den fixen Anstoss der Essener nach dem Tor des VFB Lübeck mitbekommen hat, Lübeck feierte noch mit den eigenen Fans, als die Essener mit 7 Mann anrannten - das konnte Charlottenburg damals besser.
Lange hatte es gedauert, bis die Essener endlich das 2:1 erzielten und der damalige Torschütze, möglicherweise Volker Abramczik, rannte enthemmt los und wurde von seinen Mitspielern erst spät eingeholt und unter einer Spielertraube begraben. Und das leider in der eigenen Hälfte. Charlottenburg führte flux den Anstoss aus, 8 Stürmer gegen drei verbliebene Essener Spieler, Keeper Kurth schon miteingerechnet- ein paar Sekunden wieder gab es wieder Anstoss, diesmal für Essen.

Doch Michael Tönnies erzielte noch den späten 3:2-Siegtreffer und bei unserer ersten Auswärtsfahrt überhaupt, mein Vater ( er ist Gladbach und Dortmund – Fan und daher nicht für die selbstzerstörerische Auswahl meines Clubs verantwortlich zu machen) hatte sich breitschlagen lassen, nach Münster zu fahren und bevor es spannend werden konnte, hatte RWE einen beruhigenden Vorsprung rausgeschossen, mit einem 5:1 wurde schlussendlich die Rückkehr in die 2.Liga gefeiert, von wo aus die Essener dann nach vorheriger Etablierung in die Bundesliga aufsteigen sollten. So zumindest ( schon damals) der Plan.
Wenn ich in meinem RWE-Buch den Kader durchstöbere, fällt mir der Name Achim Hauke ins Auge, Hauke wurde vor Saisonbeginn aufgrund seines etwas grobschlächtigen Auftretens als neuer Horst Hrubesch gefeiert, etwas vorschnell wie der Saisonverlauf dann zeigte.
Das Wolfgang Steinke, Wolfgang Körner, Hubert Schmitz und Dietmar Draheim in dieser Saison für RWE aufgelaufen sind, will ich sehr gerne und bereitwillig glauben.
Daran erinnern kann ich mich aber nicht.

/M/

Dienstag, 3. Juni 2008

Eine Bestandsaufnahme.

Da die Saison jetzt gelaufen ist, denke ich, dass es Zeit für eine kleine Analyse ist.
Eigentlich wollte ich zunächst auf die einzelnen Spieler eingehen, doch einer meiner Mitstreiter ist mir da zuvor gekommen.
Und siehe da: ich bin fast zu 100% der gleichen Meinung. Mit teilweise der gleichen Wortwahl hätte ich die Spieler beschrieben.
Viel Positives bleibt von dieser Mannschaft also nicht über. Dass ein Spieler wie Güvenisik schon 11 Minuten nach Spielende seinen neuen Verein bekannt gibt, macht einen einfach nur sprachlos. Soll mir niemand erzählen, daß solch ein Spieler nicht schon mit seinen Gedanken beim neuen Verein ist. Es würde auch erklären, warum man sich immer 2-3 Meter vom Gegenspieler ferngehalten hat. Nur jetzt, so kurz vor dem ersehnten Wechsel, bloß keine Verletzung mehr. Güvenisik hat bisher übrigens in jeder Saison einen neuen Verein gehabt. Auch die Tatsache, daß Spieler immer wieder gern von sich geben, daß Sie ja beim Nichtabstieg geblieben wären, macht einen recht wütend. Sie vergessen allzu gerne, daß Sie es waren, die den Verein dorthin geführt haben und Ihre individuelle Klasse damit auch nicht für die Liga gereicht hat. Jaja, die Charakterstärke. Hatten sich doch Heiko Bonan und Olaf Jansen im Vorfeld der Saison extra einen Eindruck über diesen jeden einzelnen Spielers gemacht und jeweils für gut befunden. Ergebnis: ungenügend.
Sie hätten besser darauf achten sollen, wer in seinem ehemaligen Verein viele Tore geschossen hat und nicht mit seinem letzten Verein gerade abgestiegen ist. Sie hätten Spieler holen müssen, die nicht nur „Ja“ sagen, sondern auch mal unbequem werden können und dafür auf dem Platz mal die dringend benötigte Kampfsau hätten sein können. Aber zum Thema Bonan und Jansen ist alles gesagt und geschrieben worden. Zu Thomas Strunz wird man erst in wenigen Wochen eine Bewertung abgeben können, wenn die neue Mannschaft steht. Michael Kulm hat in der kurzen Zeit tatsächlich einige positive Dinge bewirkt. Die Umstellung auf die 4er Kette hat zum Ende tatsächlich dieses leider verlorene Finale ermöglicht. Ob er für die neue Saison der richtige Mann ist, wird sich zeigen. Die Frage wird sein, ob er mit Thomas Strunz eine Mannschaft aufbauen kann, die erfolgreich spielt und den direkten Wiederaufstieg schafft. Nämlich nichts anderes darf das Ziel sein.
Und da sind wir beim nächsten Thema: die Vereinstrukturen.
Der Verein muss endlich professionell geführt werden. Von Leuten, die sowohl von kaufmännischer wie sportlicher Seite her kompetent sind. Und da kommen wir zur Bewertung unseres Präsidenten. Ein Gebilde aus Fehlentscheidungen und Lügen.

Eine kleine Hitliste:

1. Hempelmann lässt Olaf Jansen nach dem Abstieg weiter im Amt. DIE Fehlentscheidung überhaupt und mit der Verpflichtung von Heiko Bonan der Todesstoss für RWE.

2. Anstatt nach absolutem Fehlstart einen neuen Trainer zu installieren, wird lieber vom ewig neuen Stadion fabuliert.

3. Diese Situation tritt noch zweimal auf. Zur Winterpause traut man sich nicht, HB zu entlassen und nach dem Dortmund Spiel lässt man sich vom angeblich neuen Offensiv-Konzept blenden.

4. Als HB dann doch geschasst wird, findet sich kein Trainer mehr, der eine reelle Chance für RWE auf den Klassenerhalt sieht.

5. Die ewige Stadionfrage: angeblich haben alle Sponsoren schon Verträge zur Stadionfinanzierung unterzeichnet. Wie sich jetzt herausstellt, war dies einfach nur gelogen.

6. Thema Trikotsponsor: als Evonik im Dezember 2007 RWE darüber informiert, daß man in der kommenden Saison nicht mehr als Trikotsponsor auftritt, unterrichtet Hempelmann die Öffentlichkeit erst 2 Monate später darüber.

7. Die Verhandlungen mit Michael Kölmel werden als so gut wie unterschrieben dargestellt. Als die Frist schon überschritten ist, werden die Verhandlungen als erfolgreich, vor allem zugunsten des RWE, vermeldet. Von anstehenden Rückzahlungen wird nicht geredet.
Als jetzt die 1 Million Euro nicht gezahlt werden, fliegt diese Lüge auf, weil die Stadt unter diesen Vorrausetzungen das Stadion nicht finanzieren will.

Rolf Hempelmann wird die nächste JHV hoffentlich nicht überstehen.

Wenn man die oben genannten Großtaten einfach mal addiert, kommt man zu der Erkenntnis, daß die Zukunft nicht wirklich rosig aussehen kann. Es gibt einfach zu viele unbeantwortete Fragen. Bekommen wir kein neues Stadion und spielen demnächst in einen zweiviertel Stadion, weil auch die Haupttribüne gesperrt wird? Wissen wir wirklich schon alle negativen Internas oder kommen die dicken Dinger noch? Sind wir vielleicht auch schon insolvent? Bekommen wir eine neue Vereinsführung? Es wird sich zeigen, ob etwas an den spekulierten Namen dran ist: Meutsch (schwer einzuschätzen), Knaup (um Gottes Willen bitte nicht - der Totengräber der SGW, ähnlich Hempelmann) oder tatsächlich Assauer (ein Lichtblick)?

Wie dem auch sei...viel schlimmer kann es (fast) nicht mehr kommen.

-A-

Montag, 2. Juni 2008

Unsere Jungs: Der Jahresleistungsnachweis !!!!

Aus meiner Sicht, von der Gegengerade aus gesehen, stellten sich die Leistungen unserer werten Mannschaft über die gesamte Saison gesehen folgendermaßen dar:



Tor:

Daniel Masuch:
Sicherlich kein Torwart der das Spiel schnell macht, hat aber insgesamt eine gute Saison gespielt. Steigt zum dritten Mal hintereinander ab, sicherlich auch eine Leistung. Allerdings sollte man vor Vertragsunterzeichnung wissen, daß die Worte Abstieg und Rot-Weiß Essen nie weit voneinander entfernt sind wenn man bei RWE einen Vertrag unterschreibt.

Sören Pirson:
Nummer 1 für einen Tag, stand bei der denkwürdigen 1:4-Auftaktpleite gegen RWO im Tor. An den Toren schuldlos wechselte er danach für den Rest der Saison auf die Bank. Pirson war aber am größten Erfolg der Spielzeit beteiligt, dem Erringen des Niederrheinpokals ( wovon die Fans sicherlich noch gaaaaaaanz lange schwärmen werden). Sicherlich ein Mann für den Neuaufbau , sollte Masuch den Verein verlassen. Pirson soll außerdem RWE –Fan sein.

Abwehr:

Michael Lorenz:
Von Heiko Bonan in drei aufeinanderfolgenden Spielen Im Sturm (Ddorf) Mittelfeld ( Ahlen ) und Abwehr eingesetzt, verhinderte wohl nur der Spielausfall in Emden, das er sich Torwarthandschuhe hätte anziehen müssen. Als einer der Doppelabsteiger hatte er nicht seine beste Saison für RWE, sein Bruder scheint leistungsstärker aber dennoch würde ich Michael Lorenz als passablen Innenverteidiger weiter gerne bei RWE sehen, den auch ihm nehme ich sein Interesse am Verein ab.


Niclas Andersen:
Der Aufsteiger der Hinrunde, tauchte in der Rückrunde dann fast völlig ab. Aufgrund seines jugendlichen Alters dürfte er zumindest einen interessierten Drittligisten finden. Stark und schnell in der Defensive, nach vorne fand er eher selten statt.

David Czyszczon:
Leider deutete sich in der Saison schnell an, daß die einsatzfreudigsten leider gleichzeitig auch die relativ talentarmen Spieler waren. Czyszcon verbiss sich zumeist mit Elan und großen Kampfgeist in seinen Gegenspieler, die Probleme begannen aber, wenn er selbst den Ball hatte. Einer der wenigen mir bekannten Drittligaspieler, die so überhaupt keine Schusstechnik haben, Czyszczon kann nicht fest schießen, er schaufelt den Ball stattdessen immer. Wurde trotzdem im zweiten Heimspiel gegen Ahlen von Taktikguru Heiko Bonan zu Spielbeginn in den Angriff beordert, wo er für Unruhe vor dem Ahlener Tor sorgen sollte. Unruhe gab es stattdessen vor dem eigenen Kasten, nach 8 Minuten stand es 0:1, das Tor wurde genau über die Position eingeleitet, wo Czyszczon normalerweise gestanden hätte. Laut Heiko Bonan hatte der Treffer damit aber trotzdem nichts zu tun, da die Aufgabenverteilung bekannt war ( Ich hab die Reviersportausgabe zum Spiel noch im Schrebergarten liegen. Ein Mahnmal)

Joe-Joseph Augustin:
Sicherlich der beste von drei Winterneuzugängen, was in der Nachbetrachtung keine so große Leistung ist. In der Defensive relativ sicher, aber auch langsam. Für ihn wurde eine Ablösesumme berappt, die man wohl nicht wieder zurückbekommt. Trotzdem kann ich mir auch nicht vorstellen, das er im nächsten Jahr für RWE aufläuft

Stefan Lorenz:
Der Kapitän, leider aufgrund von schweren Verletzungen nur selten auf dem Platz. Auch wenn die Essener Probleme eher nicht in der Defensive lagen, wahrscheinlich wäre die Klasse gehalten worden, wenn er häufiger dabei gewesen wäre. Für mich der Spieler, dem man am ehesten eine Verbundenheit mit dem Club abnimmt

Mitja Schäfer:
Mit teilweise unglaublich einfachen Fehlpässen. Und vielen. Lief im letzten Saisondrittel regelmäßig auf, gute Leistung gegen Werder II, gab die Flanke zum Siegtreffer gegen Hamburg II. Das er von einem Zweitligisten ( Aue) nach Essen kam, war aber nicht unbedingt zu sehen

Daniel Sereinig:
Als Abwehrchef der vieldiskutierten Dreierkette geholt, hatte ich zu Beginn der Saison gedacht, Beckenbauer spielt für RWE. Lange Mond/Flugbälle, leider aber war das Spielfeld in der Zwischenzeit kleiner geworden und der Ball landete für gewöhnlich an einer Werbebande. Sereinig fing sich aber nach schwachem Start, gab dann auch in der Viererkette eine gute Figur ab. Schwer vorstellbar, das er in Essen bleibt.


Mittelfeld:

Tim Gorschlüter:
Fing stark an, wurde aber ( interessanterweise praktisch mit der Entlassung von Heiko Bonan) immer schlechter.
In der Balleroberung stark, hätte er unmittelbar danach wohl am besten von seinen Mitspielern vom Ball getrennt werden sollen , was leider nicht geschah. Unglaublich hohe Fehlerquote im Passspiel, was in den letzten Spielen kaum noch mit anzusehen war

Mario Klinger:
Praktisch die gesamte Saison außen vor, kann sicherlich ( hoffentlich ?) mehr. Fraglich ob er das in der nächsten Saison bei RWE zeigt. In Erinnerung bleibt ein toller Lattenschuß gegen Babelsberg sowie der überhastete Abschluss gegen Lübeck. Beide Spiele gingen verloren.

Tim Erfen:
In England gilt es für Spieler solcher Art den Ausdruck „headless chicken“. Hatte ganz heftige Probleme in Heiko Bonans komplitzierten System seine Rolle auf der rechten Außenbahn zu finden, rannte zeitweise herum wie Falschgeld. Für gewöhnlich spielte er ab, wenn er gehen sollte und rannte mit dem Ball los, wenn drei Mann aussichtsreich frei standen. In Erinnerung bleiben drei viel zu kurze Rückpässe gegen Magdeburg und Lübeck, wovon der letzte dann auch zu einem Gegentor führte. Sein cleveres Ballwegschlagen in Braunschweig wurde mit einer Gelb-Roten Karte belohnt und leitete die 1:2-Niederlage nach 1:0 –Führung ein. Sein Interview auf Transfermarkt.de leitete wohl seinen zeitlich verfrühten Urlaub ein.

Jozef Kotula:
Kam aus Wilhelmshaven, als defensivstärkere Alternative zu Tim Erfen. Über die gesamte Saison gesehen, wohl besser als dieser, die Notwendigkeit seiner Verpflichtung hatte sich mit bis zu seiner Verletzung aber nicht erschlossen. Pluspunkt: War an einem spielfreien Wochenende aber zusammen mit Rafael Kazior im Stadion, um sich die RWE Reserve anzusehen.

Sören Brandy:
Aus meiner Sicht einer der positiven Überraschungen, wenn auch Ballannahme und Direktspiel häufig nicht voneinander zu unterscheiden waren. Traf gegen Wuppertal zum Sieg, tolles Ausgleichstor gegen HSV II. Ich würde mich freuen wenn er bleibt, sicherlich lernt er auch das Stoppen des Balles noch.

Stijn Haeldermans:
Als Kreativer im Mittelfeld kurz vor Saisonbeginn schwer verletzt, nach seiner Wiedergenesung sorgte seine Einwechslung gegen Erfurt fast noch für den Ausgleich ( für Erfurt). Kurz danach wieder verletzt und praktisch vergessen, schwang er sich in der Endphase der Saison aber tatsächlich zu guten Leistungen auf, wollte auch gegen Lübeck immer den Ball haben, was man ganz bestimmt nicht von allen sagen kann.

Ferhat Kiskanc:
Konnte sein „Riesenpotential“ ( O. J.) nur in vier Spielen abrufen. Drei Mal in der Hinrunde 2005 unter Neuhaus, einmal beim 5:0 gegen Köln im letzten Zweitligajahr. In diesem Jahr praktisch nur zu Saisonbeginn dabei , flogen seine Ecken und Freistösse leider auch dann in Kniehöhe herein, wenn er zuvor den Ball geküsst hatte.

Moritz Stoppelkamp:
Kam kaum zum Einsatz, gutes Spiel aber gegen Düsseldorf, sowie beim glorreichen ersten Saisonsieg in Wolfsburg. Die stellenweise etwas kuriose Transferpolitik von RW Oberhausen beschert ihm aber dennoch einen Vertrag bei einem frischgebackenen Zweitligisten. Legt man die abgelaufene Saison zugrunde wird er aber bei RWO richtig durchstarten ( wie auch Marc Eisen von Erkenschwick und die anderen 2 aus der OL Westfalen die RWO verpflichten will)

Rafael Kazior:
Wurde als Offensivallrounder angekündigt, war leider weder besonders torgefährlich, noch besonders schnell, konnte nicht auffallend gut Köpfen, hatte keinen harten Schuß und im Dribbling war er auch nicht besonders auffällig. Kazior war dementsprechend schnell beim Publikum durchgefallen. Und bewies dann aber Selbstbehauptungswillen, teilweise im RM , teilweise als RV zeigte er zumindest Kampfgeist und auch bei ihm habe ich das Gefühl, als würde er sich tatsächlich um den Club Gedanken machen. Und deswegen, würde ich es tatsächlich begrüßen, wenn er noch mal einen Vertrag bekommen würde !

Benjamin Baltes:
This year´s Silvio Pätz. Wenn man mal kurz nicht hingeguckt hat, hat man seinen Auftritt im RWE-Trikot verpasst. Ein paar Minuten im Pokalknüller gegen den HSV, ein paar Minuten gegen WOB II, eine Halbzeit in Erfurt. Kam zur Winterpause und eigentlich gar nicht so recht in den Kader, traf nach seinem Weggang aus Lübeck aber auch auf „Qualität“ ( O-Ton Heiko Bonan), mit der in dieser geballten Form sicherlich nicht zu rechnen war. Jahr für Jahr verpflichtet RWE zumindest einen Spieler von dem man trotz Dauerkarte gar nicht so genau weiß, wie er eigentlich aussieht. Vielleicht können uns die Fans von Erzgebirge Aue mal ein Foto schicken, da wechselt er hin und bleibt so drittklasssig

Rolf Christel Guie-Mien:
Für mein Empfinden der beste Akteur in diesem Jahr. Technisch beschlagen und einsatzfreudig konnte er wohl die meisten Kritiker überzeugen, allerdings nicht bei der Ausführung von Elfmetern. Sein Verbleib in der Viertklassigkeit scheint utopisch, leider.


Sturm:

Sercan Güvenisik:
Fiel lange aus, insgesamt aber sicherlich der Stürmer, der am ehesten diese Bezeichnung verdiente.
Ca 18 Minuten nach Abpfiff des letzten Spiels war auch schon sein neuer Club bekannt, wenn er in dem Tempo weitermacht, kommt er sicherlich auf insgesamt 20 verschiedene Arbeitgeber vor dem Karierreende . Ist doch auch eine Leistung.

Andre Schei Lindbaek:
Irgendwie ungewollte Sturmverpflichtung, da schienen die beiden Häuptlinge Bonan und Janssen leichte Verständigungsprobleme gehabt zu haben. Heiko Bonans Abneigung dem wohl schweigsamen Norweger gegenüber war relativ einfach aus dem Reviersportzeilen herauszulesen. Ca. 2/3 der Saison hatte sich Lindbaek verletzungsbedingt abgemeldet. Da er gegen Lübeck nach seiner Einwechslung aber gut 75 % seiner Kopfballduelle gewann, kann man nur vermuten, dass es mit ihm vielleicht eher im Kasten von Lübeck geklingelt hätte. Zumal er ja schon im Hinspiel zweimal getroffen hatte.

Markus Kurth:
Tauchte zeitweise völlig ab, dann aber wichtige Tore gegen Verl und in Magdeburg. Gegen Lübeck dann vor dem Tor leider wieder kaum zu sehen. 4 Jahre eher wäre seine Verpflichtung sicherlich eine große Sache gewesen.

Paul Jans:
In der Winterpause verpflichteter Sturmtank, startete gut mit einer engagierten Leistung im Pokal gegen den HSV. In der Liga dann mit der frühen Torvobereitung in Ahlen ( leider für den Gastgeber)im Kombinationsspiel dann eher WildWest –Fußballer entschied sich sein RWE-Schicksal wohl schon im Heimspiel gegen WOB II , als er aus 5 Metern den Ball am Tor vorbeisetzte, während der Keeper schon ausgeschaltet auf dem Boden lag. Irgendwas muß er können, sonst hätte er nicht einige Tore in der holländischen Jupiler League gemacht.
Was, wurde leider bis zum Schluß nicht deutlich. Jans ist einer der Spieler, die man als Fan mögen möchte. Die sportliche Leistung macht es dann leider nicht möglich.

Vincent Wagner:
Der aus der Verbandsliga MeckPomm gekommene junge Stürmer sollte eigentlich langsam an das Niveau in der Regionalliga herangeführt werden und die ersten Monate beim großen Club RWE zur Eingewöhnung nutzen. Er spielte dann stattdessen zu Saisonbeginn häufig, ab September kaum noch, in der Rückrunde gar nicht mehr. Schoß den entscheidenden Elfmeter im diesjährigen Pokalspiel gegen Cottbus. Wer in diesem Jahr im Pokal gegen Cottbus trifft, wage ich nicht vorauszusagen. Vincent Wagner wird es aber nicht sein.

/M/

Nachlese des Leichenschmauses

Der Abendhimmel war in ein schwüles blau-lila gefärbt, die Temperaturen mild, als ich mich auf den Weg zu meiner ganz eigenen Abschiedsfeier für meinen verstorbenen Verein begab. Nach ein paar Bieren auf der Veranda mit Blick auf den Rasen, nach einer Portion Chili und zwei Schnitzeln vom kalten Buffet, lud ich mich selber auf eine Flasche Southern Comfort ein, begleitet vom Donner und Blitz der eingeleiteten Götterdämmerung. Nach abgeklungenen Regengüssen fand ich mich erbrechend zwischen Sträuchern bei einer befreienden Katharsis, die darauf folgende Pornokaraoke habe ich gar nicht mehr wahrgenommen, obwohl Zeugen von meiner Teilnahme berichten. Ich muss die ganze Zeit Sachen wie „Ja Rolf, hol den Olaf“, „Ja, schneller, verkaufe Vereinseele gegen neues Stadion“ oder „Komm Tim, mach’ mir den Gorschlüter“ gestöhnt haben. Danach verfiel ich in einen Tiefschlaf, den ich alleine am Tisch sitzend mit dem Kopf darauf verbringen durfte. Eine Stunde später ging es dann in Schlangenlinien zum Auto gefolgt von weiterem Schlaf in genau diesem. Dann noch ein kleiner Marsch auf allen Vieren Richtung Bett - vorbei war der Leichenschmaus!

-A-

Slow death of a legend

Am Samstag, den 31. Mai 2008, verstarb unser geliebter Verein im Alter von 101 Jahren nach langer schwerer Krankheit. Nach dem ersten schweren Kollaps Ende der 70er Jahre in Form des endgültigen Bundesligaabstiegs gelang es dem RWE nie wieder, völlig gesund zu werden. Einige weitere ernsthafte Erkrankungen und Herzinfarkte sorgten im Gegenteil zu Abstiegen in die 3. und 4. Liga sowie zu Zwangsabstiegen, Schuldenanhäufung und daraus resultierend zu immer schlechteren Fußballern und Trainern, die an der Hafenstrasse ihre Zelte aufschlugen. Vor drei Jahren dann wurde eine Krebserkrankung festgestellt, deren letzte Krebsgeschwülste Olaf Jansen, Heiko Bonan und Rolf Hempelmann der Verein nichts mehr entgegensetzen konnte.

Am Samstag, den 31. Mai 2008 um 15:18 Uhr verstarb unser Verein RWE im Kreise all seiner Anhänger.

Rest in Peace

-A-