Montag, 31. August 2009

KEIN FUßBALL IST AUCH KEINE LÖSUNG

oder:

ES MUSS NICHT IMMER ESSEN SEIN......



Unter dieser Rubrik findet man ab sofort Spielberichte zu Spielen , die ohne die Beteiligung von Rot-Weiß Essen stattfinden. Ob Bundesliga oder Kreisliga A, alle Spiele erhalten dieselbe Aufmerksamkeit

Reviersport online machts möglich, der geneigte Hobbyschreiber darf seit Saisonbeginn selbst Spielberichte verfassen, seit dem Ausscheiden von Oliver Gerulat muß auch das Wort
Szenario nicht zwingend darin vorkommen. Insgesamt ist es aber wohl besser, wenn man auch tatsächlich am Spielort gewesen ist, so wie ich gestern am Blötter Weg, als der VFB Speldorf nach sehr gutem Saisonstart den Tabellenvorletzten Wattenscheid 09 empfing:



VFB Speldorf 0 SG Wattenscheid 09 3




Als bisherige Schießbude der noch jungen NRW-Liga-Saison gastierte der ehemalige Bundesligist Wattenscheid 09 am Blötter Weg und überraschte die heimischen Speldorfer mit aggressivem Pressing. Speldorf kam damit zunächst überhaupt nicht zurecht, spätestens nach drei Stationen landete der Ball beim Gegner, der geschickt die Anspielstationen zustellte und einige Male selbst zügig nach vorne spielte, ohne aber zu größeren Torchancen zu kommen. Nachdem dann Beric bei der besten Speldorfer Chance der ersten Halbzeit an einer akrobatischen Rettungsaktion eines Wattenscheider Abwehrspielers kurz vor der Torlinie scheiterte, gingen die Gäste in der 25.Minute in Führung, als ein Cakiroglu-Freistoß von der Speldorfer-Mauer unerreichbar für Torwart Grote abgefälscht wurde. Die ca. 600 Speldorfer Fans unter den insgesamt 800 Zuschauern warteten dann bis zur Pause vergeblich auf eine Reaktion ihrer Mannschaft.
Besser wurde es nach der Pause, da der VFB nun deutlich zügiger nach vorne spielte und gleichzeitig die Wattenscheider Gäste ihr zuvor so wirkungsvolles Pressing einstellten um am Sechzehnmeterraum stehend die Angriffe der Gastgeber zu erwarten. Speldorf kam zu einigen Torszenen, die wohl beste Ausgleichsmöglichkeit vergab Pütters, der nach einer abgefälschten Flanke gut reagierte, den Ball per Kopf aber knapp am kurzen Pfosten vorbeisetzte. Wattenscheid nutzte den zweiten Konter der zweiten Halbzeit dann zur Vorentscheidung, ob an diesem Wochenende in der NRW-Liga ein schöneres Tor erzielt wurde, als Sichlers aus 20 Metern einschlagender Hammer, darf bezweifelt werden, wobei ein auf den Sechzehnmeterraum zulaufender Spieler auch durchaus mal angegriffen werden darf. In einem nickeligen Spiel mit gefühlten 10 gelben Karten trafen die Gäste dann kurz vor dem Ende sogar noch zum 0:3, ein insgesamt zu hoher Erfolg für Wattenscheid, wobei der Sieg insgesamt aber völlig verdient ist. Was sich 09-Stürmer Ropkas dabei gedacht hat, sich beim Stande von 3:0 zu einer Tätlichkeit hinreißen zu lassen und eine rote Karte abzuholen, wird er Trainer Steffen Blank sicher noch ausführlich erklären müssen.

/M/

Samstag, 29. August 2009

Bauchschmerzen!!!!

10.00. Auswärtsspiel in Verl. Wenn ich noch alleine wäre, was ich Gott sei Dank nicht mehr bin, würde ich mich jetzt auf den Weg Richtung Poststr. machen. So fahren wir zur Caravan-Messe nach Düsseldorf. Gute Abwechslung! denke bis 14.45 kaum an diese kaum zu bewältigende Auswärtshürde. 14.45. Wir verlssen die Messe. Ablenkung dahin! Kribbeln im Bauch, Schmerzen werden noch von dem Symphaticus unterdrückt. Fahren nach Hause, der blick in den Bildschirmtext rückt näher. Aufregung steigt. Unbehagen kommt auf, aber noch keine Schmerzen. "Sollen wir noch einen Kaffee trinken gehen?" Gute Idee meiner Frau, Moment vertagt! Treffen Bekannte im Kaffee, Symphaticus muss nicht mit eis oder Torte gefüttert werden, Gedanken sind selten in Verl. 16.15 Uhr. OOOOOOOOHHHHHHHHHHHHAAAAAAAAHHHHHHHHH. "Was ist los?" fragt meine Frau besorgt:" Hat es dir nicht gefallen?" "Doch, schon, aber gleich muss ich wieder den Videotext anmachen, und werde lesen Verl - Essen 3:1." Schmerzen im Unterbauch. Angst vor dem Blick in den Fernseher. 16.35 Uhr Bildschirmtext ist an. Natürlich kommt erst die unwichtige Seite! Sekundenlanges Warten, dass einem vorkommt wie Stunden. Bochum II, Bochum II, Bochum II ... Nun mach schon, spring um ... Bochum II und dann .................... die unglaubliche Überraschung RWE hat auswärts gewonnen bei einer Größe wie dem SC Verl!!!! Erleichterung, erstmal Erleichterung, die nächsten schweren drei Stunden, bis der gröbste Enttäuschungsschmerz abgebaut ist, entfallen heute. Freude, Hoffnung, Aufbruchstimmung sind da! Fußball ist toll, Fußball macht Spass ..... schau dir doch mal die übrigen Ergebnisse in den anderen Ligen an .... RW "Underdog" gewinnt in Liga 2 in Rostock ....... RWBauchschmerz gewinnt in Liga 4 in Verl AUUUUUUUAAAAHHHHHHH!!! Bauchschmerzen!!! Dienstag kommt Düsseldorf II!!!!! Wie sollen wir diese Klassemannschaft im eigenen Stadion bloß bezwingen???? Ich kann doch nicht in der Schule schwänzen um bis zum Spiel zur Caravan-Messe zu fahren (Symphaticus-Effekt). Wie soll ich es schaffen, zu verhindern dass man mich nach 18.00 Uhr aus der Messe schmeißt? "Entschuldigung, wir schließen um 18.00 Uhr, sie müssen nun gehen." "Aber ich bin doch RWE-Fan, wie soll ich mich ablenken vor einem Spiel gegen einen ssssssssssssssoooooooooooooooooooo großen Gegner??? Haben sie Mitleid, Herr ausbildungsloser Sicherheitsangestellter, ich tue alles, meinetwegen auch ....!"
Ich freue mich, wenn RWE gewonnen hat. Aber 7,5 Minuten ohne Bauchschmerzen sind einfach zu wenig, wenn man so jung ist wie ich.

H

Mittwoch, 26. August 2009

VERTREIBEN KÖNNT IHR UNS NICHT ! ODER DOCH ?

RWE 1 FCS 2


RWE – Saarbrücken.
Ein Spiel, das ich erst mal sacken lassen musste. 1:2 gegen Saarbrücken, die zweite Enttäuschung in einer noch jungen Saison und während man beim Spiel in der Schalke-Arena noch sagen konnte, bis zum 0:1 lief es gut, der Ball flüssig durch die Essener Reihen und wenn man eine der drei 100%igen Chancen reingemacht hätte, dann…..gibt es zum Spiel gegen Saarbrücken nichts Positives zu sagen. Der Tabellenletzte, ein Aufsteiger der mit der Empfehlung von 9 Gegentoren ins Georg-Melches Stadion kommt, nimmt drei Punkte mit zurück ins Saarland und die RWE-Spieler liegen nach dem Schlusspfiff mal wieder enttäuscht auf dem Boden.
Aber warum enttäuscht, unverdient war die Niederlage sicherlich nicht. Ganze drei klare Torchancen gegen eine Mannschaft, die in den 2 Spielen zuvor alle 20 Minuten ein Gegentor kassierte, das ist doch ein bisschen wenig und warum man eine Mannschaft, die aufgrund zweier hoher Startniederlagen sicherlich nicht mit überbordendem Selbstvertrauen ausgestattet ist, nicht von Anpfiff an unter Druck setzt und in der nachweislich unsicheren Defensive beschäftigt, ist eine Frage, die der frustrierte Fan Teamchef Thomas Strunz und der Mannschaft stellen muß.
Sollte der Gegner durch ellenlange und völlig fruchtlose Kurzpassstafetten müde gespielt werden, um dann in den letzten 15 Minuten die siegbringenden Tore zu erzielen ? Warum wird einem verunsicherten Gegner die Möglichkeit gegeben, das eigene Spiel aufzuziehen, ungestört von frühem Pressing. Erst mal sicher hinten stehen und auf Kontermöglichkeiten warten? Auch gegen den Tabellenletzten ?? In einem Heimspiel ???
Wenn man als Zuschauer monatelang die hanebüchenen Fehler sieht, die in der 4 Liga in jedem Spiel produziert werden, dann kann man nicht mehr glauben, das nur ausgeklügelte Konzepte eventuell mal ein Tor ermöglichen, eventuell mal ein siegbringendes.
Fußball, gerade in den Klassen unterhalb der Bundesliga, funktioniert viel einfacher. Den Ball vors Tor bringen, dort auf die eigenen Spieler hoffen oder auf die Fehler der gegnerischen, denn die kommen, die Fehler, gerade in Liga 4.
Mit dem, ach so durchdachten Fußball, der in Essen aber nun schon seit langer, langer, viel zu langer Zeit präsentiert wird, spielt man leider nur dem jeweiligen Gegner in die Karten. Es kommt weder die eigene Mannschaft, noch das Publikum in Fahrt, gegen Saarbrücken wurde spätestens nach dem 0:1 direkt nach der Pause, der ersten Halbzeit hinterhergetrauert, die im Endeffekt einfach abgeschenkt wurde und die auch dann nicht besser gewesen wäre, wenn Sascha Mölders den Ball aus einer Entfernung von ca. 3 Metern freistehend mittig vor dem Tor in eben diesem untergebracht hätte und nicht in den Armen des freudig überraschten Torwarts.
Und natürlich hätte das Spiel auch noch gewonnen werden können, wenn Heinzmann aus 5 Metern freistehend nicht den Torwart angeköpft hätte, aber,

ich will so einen Fußball nicht mehr sehen.

Es ist schon traurig, wenn man als Fan eines „Mitfavoriten“ in einem Heimspiel gegen einen Aufsteiger im Spielverlauf nicht wirklich erkennen kann, wer eigentlich ein Heimspiel hat .
Warum macht man im Spiel (und natürlich schon vor dem Spiel) jeden Gegner stärker als er ist ?

/M/

Dienstag, 18. August 2009

Prost ! Ein Abend in der Veltins Arena

oder:


Bring mir noch ein Snickers mit !
Popcorn auch ? Klar, zwei Tüten !





Nach einer frühen Schrecksekunde in Form einer Direktabnahme eines Schalker Spielers nach 24 Sekunden startete RWE gut und hatte durch Stachnik und 2x Mölders drei sehr gute Torchancen in der ersten halben Stunde. Der Ball lief flüssig durch die eigenen Reihen, Langholz ward so gut wie nicht gesehen, der Führungstreffer schien nur eine Frage der Zeit.
Wurde dann aber leider von der Schlakker Reserve erzielt, ein Abspielfehler von Holsing, ein Stellungsfehler von Zinke, ein Tor von Erwig. Die Fans der Schlakker Reserve hatten Grund zum Singen, was, blieb mir vorenthalten, die Akustik in Deutschlands größter Turnhalle ist nicht die beste. „Ihr habt bezahlt die Kamera..?!?!“ „Howareiheowuoahrh??????“
Die Schockstarre der Rot-Weissen hielt bis zur Halbzeitpause an, direkt nach der Pause dann ein guter Angriff über Stachnik, der den Ball flach in den Fünfmeterraum spielt, leider aber traute sich dann kein Schalker, den Bal einfach mal über die eigene Torlinie zu drücken, Essener Spieler waren leider nicht in Ballnähe.
Was dann folgte, war Kampf, waren viele viele viele hohe Bälle, Langholz in Reinkultur, wobei nicht nur auf den Rängen , sondern auch auf dem Rasen mit jeder Minute der Glaube an den Ausgleichstreffer zu schwinden schien.

Was bleibt von einer vermeidbaren 0:1-Niederlage gegen die Reserve des Erzrivalen?

*Willi Landgraf hat sich hörbar auf die Seite der Schalker geschlagen und wird wohl keine Freikarten für RWE mehr bekommen, womit ich persönlich gut leben kann.
Außerdem propagiert er Kinderarbeit oder wie ist es zu verstehen, das er sich zur Halbzeit zufrieden zeigte mit der Leistung seiner U13, die als Balljungen fungierten und deren Aufgabe maßgeblich darin bestand, das Spielgeschehen zu verzögern, indem sie die Ersatzbälle den Spielern in die Hand legten ( in slo-mo) ?

*Ähnlich der Düsseldorfer LTU, ach nee, Esprit Arena erinnert auch die Schalker Arena an eine Blade Runner Kulisse, an den Ausblick vom Halbrang herunter auf den Boden, das Brachland, die Beton-Sand-Wüste möchte ich mich nicht gewöhnen müssen. Da musste ich mich doch häufiger daran erinnern, dass ich gleich ein Fußballspiel sehen werde.

*Immer mehr Fußballfans neigen zu Fressorgien. Kaum in einem Luxustempel angekommen, geben sich auch die Essener Fans dem ungehemmten Konsum hin. Wie vom Wahnsinn befallen, werden Snickers, Bier,Popcorn,Cola, Nuts, Bratwurst und Pommes gekauft und zum Sitzplatz getragen, als sei es zuviel verlangt, mal eine Halbzeit auf dem Hintern zu sitzen und das zu machen, weshalb man doch eigentlich ins Stadion ( Entschuldigung, die Arena) gekommen ist: Spiel gucken.


* Der Viertligazuschauerrekord ist geknackt, Hurra ! Dauerkartenbesitzer hatten freien Eintritt, alle Zuschauer, die eine Karte für das Spiel Schlakke v Bochum am Vortag vorweisen konnten, hatten freien Eintritt, wahrscheinlich hat man auch noch ein paar Untote aus GE-City rekrutiert, denn die Rekordmarke, sie musste fallen, koste es was es wolle. Hat geklappt. 16495 Zuschauer waren da, schöne neue Fußballwelt. Und RWE hat zum Rekord beigetragen, mit ca. 7-8000 Zuschauern, ist das nicht toll ? Nein?

*Überraschend: Kommen über 16000 Zuschauer in die Arena, muß das Spiel direkt 30 Minuten später anfangen. Es scheint also sehr schwierig zu sein, eine Zuschauerzahl rechtzeitig ins Stadion zu lassen, die die Stätte des Rekordes dann noch nicht einmal zu einem Drittel füllt.


/M/