Mittwoch, 2. September 2009

DIE EWIGE SUCHE NACH DEM ULTIMATIVEN TIEFPUNKT

RWE 0 Fortuna Ddorf II 1




Vorab, ich war gestern nicht im Stadion, weil Spätdienst. Kurz vor Neun ein Blick auf den Teletext, noch 0:0, wie das Spiel wohl läuft, viele Chancen aber der Ball will nicht über die Linie…..? Oder doch eher wieder die Suche nach der 100, ach was, 1000%igen Torchance, die dann doch bitte schön genutzt wird und den Sieg gegen die Reserve von Fortuna Ddorf bringt, der Abnutzungskampf, das Müdespielen, äh
-passen des Gegners, wo es doch keine Kleinen mehr gibt und Tore praktisch nur noch dann fallen, wenn der Ball praktisch gar nicht mehr nicht ins Tor gehen kann( Ein schwerer Satz, fürwahr).

Es im Falle von RWE aber immer noch gerne tut.( Der Ball, der blöde)

Und so wird dann wieder lamentiert, och Manno, drei klare Chancen kein Tor, so ein Pech.


Zuhause angekommen, war aus dem erhofften späten Siegtor mal wieder ein spätes, Niederlagenbringendes Gegentor geworden. 0:1 gegen Ddorf II, die dritte Niederlage im fünften Saisonspiel, die zweite Heimniederlage in Folge, die zweite Heimniederlage in Folge gegen einen Aufsteiger. Der Plan vom kontrollierten Spiel nach vorne mal wieder auf dem Weg in die Tonne, Punkte weg, Ärger groß.
Seit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga hat RWE praktisch keine Möglichkeit ausgelassen, sich selbst und vor allem die immer noch erstaunlich zahlreich zu den Spielen kommenden Anhänger der Lächerlichkeit preiszugeben.

Hier noch mal eine Aufzählung der sportlichen Peinlichkeiten, die aus, wohl nicht nur meiner Sicht, absolute Tiefpunkte in der an Tiefpunkten nicht gerade armen Geschichte von RW Essen markieren:

*RWO gewinnt an der Hafenstraße mit 4:1, gewinnt auch das Rückspiel und somit zum ersten mal seit über 40 Jahren beide Saisonspiele gegen RWE.

*Heimniederlage gegen Energie Cottbus II, den damaligen Tabellenzletzten der Regionalliga Nord. Gegen die Profis von Energie Cottbus hat RWE in 5 Spielen noch keine Niederlage hinnehmen müssen.

*Der Abstieg aus der dritten Liga wird in einem Heimspiel gegen eine bereits abgestiegene Mannschaft des VFB Lübeck , die aufgrund eines frühzeitigen Lizenzentzuges mit einem Teilgemisch aus Jugend- und Reservespielern und ein paar übrig gebliebenen Regionalligaspielern antritt, realisiert, nachdem man sich zuvor noch mal rangekämpft hatte und mit einem Heimsieg die überaus wichtige Quali für Liga 3 gepackt hätte.

*RWE verliert erstmalig ein Heimspiel gegen die Reserve des Revierrivalen Borussia Dortmund

*RWE verliert erstmalig ein Spiel gegen die Reserve des Erzrivalen Schalke 04, es folgt im katastrophalen weiteren Saisonverlauf auch noch eine Niederlage gegen die Reserve des Reviernachbarn VFL Bochum

*RWE verliert zuhause das Niederrheinpokalendspiel gegen den damaligen Sechstligisten VFB Speldorf, meines Wissens die erste Niederlage gegen eine Mülheimer Mannschaft in einem Pflichtspiel

*RWE verliert erneut gegen die Reserve des Erzrivalen Schalke, steuert aber ca. 8000 Zuschauer zum neuen Zuschauerrekord in Liga 4 bei. Hurra.

*Aufsteiger Saarbrücken kommt mit der Empfehlung von 2 Startniederlagen und 1:9 Toren ins Georg-Melches Stadion und gewinnt mit 2:1- Laut Teamchef Thomas Strunz unverdient, immerhin hatte RWE 3 ( drei) 100%ige Torchancen. Oder waren es 3 ( drei) gar 1000%ige ?

*Gegen die Reserve von Fortuna Düsseldorf, einem weiteren Rivalen, kassiert RWE direkt die nächste Heimpleite. Die letzte Niederlage gegen die I. von Ddorf liegt mittlerweile 8 Jahre zurück.



Was kann jetzt noch kommen, eine Heimniederlage gegen Schalke II, ein Abstieg in Liga 5 ? Die Auswahl an verbleibenden , noch zu erreichenden Tiefpunkten, sie wird immer geringer. Aber mich beschleicht die Befürchtung, RWE wird auch diese angesprochenen Tiefpunkte noch erreichen.


Seit Jahren wird in Essener der jeweilige Gegner starkgeredet, Druckphasen auf das gegnerische Tor fallen selbst in Heimspielen völlig aus und sind einem Fußball gewichen, der überlegt sein möchte, aber lediglich einfallslos ist. 90 Minuten mit angezogener Handbremse und Vorsicht vor Kontern undundund, ich kann es nicht mehr hören. Und will es nicht mehr sehen.

Zeitgleich ist der Club ein Tummelplatz für Trainernovizen geworden. Heiko Bonan - Michael Kulm - Thomas Strunz, jeweils wenig bis gar keine (Trainererfahrung im höherklassigen ( ist die 4.Liga noch höherklassig ? ) Fußball.

Aber bei RW Essen, da kann man mal gucken, wie man seine tollen Ideen von der Theorie in die Praxis umsetzt.
Auf der Bank stets der ewige Co-Trainer Ralf Aussem , der wohl irgendwann einmal irgendwie Trainer von Fortuna Köln war, keiner weiß es so genau, ist auch egal, netter Kerl halt. Und Co-Trainer Numero Zwei, Uwe Erkenbrecher, war vor langer Zeit war vor langer Zeit mal kurzzeitig in Lübeck erfolgreich. Die Episode mit Kult-Trainer Ernst Middendorp war so kurz und peinlich, das sie hier deswegen nur ganz kurz aufgeführt und klein geschrieben wird.


Noch ist Zeit, aber sie wird knapp. In Essen muss jetzt endlich gehandelt werden. Setzt einen Trainer auf die Bank, der nicht jeden Gegner stark redet, nicht vom ach so wichtigen Ballbesitz faselt, von 100%igen Torchancen die es herauszuspielen gilt, wenn nötig in den Schlussminuten. Tore in den Schlussminuten fallen bei RWE sowieso immer auf der falschen Seite, damit habe ich mich abgefunden.
Ich möchte aber eine Mannschaft sehen, die wenigstens in Heimspielen von Beginn an erkennbar Druck macht und vor allem auch mal auf Verdacht mal eine vielleicht nicht unbedingt hundertprozentige Torchance zu nutzen versucht. Manchmal fallen Tore nämlich ganz einfach, man muss es nur auch mal versuchen.
Fußball gucken, das darf auch mal Spaß machen.
Auch bei Spielen des eigenen Clubs.
Was soll bei RWE denn noch schlimmer werden, ich kann eher damit leben, meine Mannschaft bei 15:3 Torschüssen 0:3 verlieren zu sehen, als einem 90minütigen Abnutzungskampf beizuwohnen, an dessen Ende dann doch bitte schön, ein knapper RWE-Sieg zu stehen hat, weil hinten lassen wir nichts zu.
Denn irgendwann lässt man dann hinten doch was zu und man trauert der verplemperten vorherigen Spielzeit nach , wo man es versäumt hat, durch Druck den ach so starken Gegnern zu Fehlern zu zwingen.

Ein hier phrasierter Spielverlauf, den ich von RWE –Spielen nun wirklich zur Genüge kenne.

Und der in den letzten Jahren das exakte Gegenteil von Erfolg gebracht hat.

/M/

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