Samstag, 31. Mai 2008

Blöd, Sinn darin zu suchen !

Was sollen noch Fragen nach dem Sinn,
die Antwort fehlt doch ohnehin,
in diesem, meinem Fan-Leben,
im Warten auf Wehen II!

Diese, leicht abgewandelten, Zeilen eines Liedes einer mittelmäßigen Gröll-Punk-Band der 80er Jahre fielen mir in den nunmehr fast 7 Stunden nach dem Supergau ein. Warum? Weiß ich nicht. Wieso? Kann ich nicht sagen. Weshalb? Es ist egal, welche Liedzeilen einem einfallen, die Zuordnung muss stimmen. (Oh Gott, Heiko, ohne Sinn und Verstand, Bonan hat von mir Besitz ergriffen)
Weitere sinnlose Gedanken jagen mir durch den Kopf, ich kann sie gar nicht alle aufzählen. Das Schlimme ist, dass es bis Mitte August noch Millionen von Gedanken sein werden, bevor der Ärger wieder losgeht.
Ich will von diesem Verein nicht loskommen. Ich werde mir alles bieten lassen und trotzem hingehen. ("Ihr könnt spielen, wie ihr wollt, wir kommen trotzdem") Warum? Vielleicht, weil es so sinnlos, aber dafür richtig schmerzhaft ist.
An dieser Stelle muss ich noch etwas erzählen (die Person hat es bestimmt nett gemeint, aber .........):
Am frühen Abend bekam meine von mir sehr geliebte Frau, die sich überraschender Weise sehr verständlich zeigte für meine leicht getrübte Stimmung (hoffentlich freut sich unsere Nachbarin über die Durchreiche, die ich mit meinen eigenen Händen, oder waren es die Füße, von unserem Wohnzimmer in ihr Gäste WC gebaut habe), eine SMS von einer Kollegin, die mich "kennt", und sich für Fußball """"""""""interessiert"""""""""""!!!!!!!!!!!!! Sie weiss, Dass ich RWE-Fan bin. Ich gebe die Wortfolge hier unverfälscht wieder:
Ich
hoffe
Holger
hat
sich
etwas
über
das
2 : 1(Wer hat wann, warum, gegen wen 2:1 gewonnen, oder verloren, und in welcher Sportart?)
gefr (`tschuldigung, ich muss weinen) eut
und
die
Enttäuschung (Enttäuschung, EEEEEnnnnnnnnnnnnttttäääuuuuuuuuussseiße!!!!!!!!!!!!!!!!)
vom
Nachmittag

(hier endet das Zitat, weil ich den Rest nicht mehr mitbekommen habe, ich lag bereits in der Badewanne und hoffte, dass 3°C kaltes Wasser meine Synapsen so verengt, dass kein Gedanke mehr möglich sei, kaltes Wasser reicht nicht, daher versuche ich es jetzt mit leicht wärmeren hopfenhaltigen Getränken).

Nochmal, ich möchte der Person nichts Böses, und freue mich, dass sie an mich gedacht hat, aber TssTssTss ....!

Auch nächstes Jahr werde ich, Holger K., wieder so oft wie möglich da stehen, wo ich immer stand. Ich hoffe nur, dass ich nicht irgendwann mal so werde, wie ein älterer Zuschauer, an den ich mich noch aus den 80er Jahren (scheinbar sind die 80er hip) erinnern kann, werde. Ich hielt ihn damals (und das hat sich bis heute nicht geändert) für leicht debil bis voll bekloppt (für Insider: er stand immer links oder rechts oder unter uns ((wo auch sonst)) und hatte eine schwarze Nickelbrille), aber ich kann heute mehr Verständnis für seinen geistigen Zustand aufbringen. Er hatte mir damals 20 Jahre RWE-Fanleben voraus.

H

Schattierungen von Schwarz

RWE 0 Lübeck 1

Und wenn du denkst schlimmer geht’s nicht mehr, kommt von irgendwo ne neue Falltür her. Rot-Weiss Essen fällt . Und fällt. Und fällt. Immer weitere Falltüren öffnen sich. Auf Zweitligaabstiege folgen Drittligaabstiege. Lizenzabstiege und Drittligaentzüge, oder so ähnlich, ich verliere den Überblick.
Wer einen Crashkurs möchte in „Wie macht man sich lächerlich, aber richtig ?“ – einfach mal an der Hafenstrasse anklingeln, da weiß man umfassenden und genauen Rat. In nun 24 Jahren RWE haben wir nun wirklich so einige schwarze Tage erlebt. Einige schwärzer, noch schwärzere, pechschwarz, dass es Steigerungsformen von Schwarz gibt, sollte jedem RWE-Fan hinlänglich bekannt sein.
Doch auch wenn man in Zeiten von immer schneller aufeinanderfolgenden schwärzesten Stunden für den Verein ein wenig inflationär mit diesem Ausdruck umgeht, das heutige 0:1 gegen den seit der Winterpause abgestiegenen VFB Lübeck dürfte nun wirklich der schwärzeste Tag der von mir bewusst mitverfolgten Vereinsgeschichte sein. Lizenzentzüge, diverse Zweitligaabstiege, die überforderte Regionalligatruppe 97/98, Burghausens Ausgleich, Abstieg in Duisburg – alles Pipifax.

Denn in diesem Jahr, da wurden die Fans aber mal so richtig gequält:

3 Heimklatschen zu Saisonbeginn ( warum lassen die uns auch so früh gegen spätere Aufsteiger ran, Scheiß DFB) ,

die Verwirrungen des Heiko Bonan, Mr. Überfordert himself,

das Warten auf niemals platzende Knoten .

Praktisch abgestiegen Mitte April, legt die Mannschaft plötzlich eine Aufholjagd hin, Spiele der Konkurrenz verlaufen auf einmal zu 90 Prozent im Sinne der Rot-Weißen und , Sensation der Sensationen, RWE gewinnt ein absolutes Schicksalsspiel in Magdeburg ! Und steht plötzlich auf Rang 10!!
Und muß nur noch gegen Absteiger Lübeck gewinnen, um die Klasse zu halten !!!
Und das neue Stadion, es wird endlich gebaut !!!!
Im Unterbewußtsein meldet sich leise eine Stimme: Sollte es tatsächlich aufwärts gehen ? Bei RWE ? Kann doch mal sein, einmal Glück haben, dem Teufel noch von der Schüppe springen…..
A U F H O L J A G D, diesmal mit glücklichem Ende. 18000 Zuschauer feiern ausgelassen Platz 10 in der Regionalliga und nächstes Jahr, vielleicht…..

RRRRRRRRRRRRRUUUUUMMMMSSSS.

Die Falltür.
Mist, da war doch noch eine. Aber war ja eigentlich klar. Denn es ist immer so.
Immer, immer , immer.
Immer.

Verlässt man einmal die sicheren Pfade des Zynismus und entwickelt ein wenig Hoffnung auf bessere Zeiten, nur ein wenig Hoffnung…..

…..Dann kommt der VFB Lübeck
- auf Abschiedstournee seit der Winterpause -wundert sich, weshalb von RWE wenig bis gar nichts kommt und kegelt RWE doch noch aus Liga 3.

„Geht normalerweise gar nicht“, sagt mein Vater.
Und da hat er Recht, normalerweise geht das nicht.
Aber – richtig ! Essen halt, iss halt der RWE !

Anonyme Masochisten. Treffen sich an der Hafenstrasse.

How to embarrass yourself in public.


Hatte das kotzende Pferd vor der Apotheke doch mal wieder einen RWE-Schal um.
Es scheint eine große, ganz große Herde zu sein.



( Das kotzende Pferd mit dem RWE-Schal stammt aus dem RS-Forum, den Namen des Users habe ich leider vergessen)


/M/

Montag, 26. Mai 2008

EXISTENZKAMPF IM WWW.

Oder

Ein Zehntausendmeterlauf im Wohnzimmer

Magdeburg 0 RW Essen 1


Es ist fast vollbracht. Mit einem glücklichen 1:0-Sieg beim FC Magdeburg ( oder dem Magdeburger SC , wie uns Radio Essen das gesamte Spiel über weismachen wollte, aber zu Radio Essen später mehr) kann RWE eine verkorkste Saison doch noch zu einem versöhnlichen Ende führen.

Und was war das für ein Spiel. Nicht live im Stadion, sondern in den tiefen Weiten ( den weiten Tiefen? ) des www.
Ich hatte kurz über Fangeist nachgedacht, wollte aber keine Konferenz hören, sondern das Spiel, das Spiel der Spiele, daher also doch wieder RS-Liveticker ( immer zwei Minute zu langsam) und Radio Essen 102,2.

Warum heißt die Sendung eigentlich Westkurve, möchte ich an dieser Stellung die Macher der Sendung fragen. Oder besser, geht eigentlich wirklich irgendjemand bei Radio Essen allen Ernstes davon aus, dass - von den direkten Angehörigen der Moderatorin vielleicht abgesehen - auch nur ein Hörer einschaltet , um die beste Musik zu hören ? Ich hatte auf eine Übertragung des gesamten Spiels gehofft, zumindest die 2. HZ hätte aber komplett übertragen werden müssen, stattdessen wieder einmal die verdammte beste Musik, Cindy Lauper und natürlich, diesmal 15.06 , Lenny Krafuckinvitz.

Abgesehen davon, Fußball im Radio, wenn ein Spiel der eigenen Mannschaft übertragen wird, ist unerträglich. Unerträglich spannend. Ab ca. 14. 10 bin ich pausenlos durchs Wohnzimmer getigert. Laufen, laufen, laufen - Braham Latte- laufen, laufen - Reimann frei durch, Masuch hält - laufen laufen, laufen – Braham wieder Latte und laufen , laufen , laufen, bei einem Puls von ca 150.
Und ich schäme mich fast dafür so etwas zu sagen, schließlich geht es ja nur um so etwas profanes wie Fußball, von den Geburten meiner drei Töchter abgesehen, war ich noch niemals so nervös wie am letzten Samstag. Die Minuten verrannen wie zähflüssiger Sirup und jeder Ballbesitz der gegnerischen Mannschaft wir dam Radio zu einer potentiellen Riesenchance. Und jedes Leiserwerden der besten Musik, müsste einen eigentlich freuen, aber nein, immer hat man schon selbst die Worte im Ohr „Jetzt ist es doch passiert“, Nadej Braham…“, „Oh nein, wieder in der Nachspielzeit“


Aber nix da, laufen , laufen, laufen und vorbei.
Kein Gegentor in den Schlussminuten.
Kein Versagen in einem absoluten Schlüsselspiel.
RWE holt die drei Punkte und kann nun gegen Lübeck alles klar machen.

Was beim WDR einigen Leuten wohl sauer aufstößt. Wer hat die Zusammenfassung des Spiels kommentiert ? Ich habe selten einen solch negativen Kommentator gehört, man bekam den Eindruck, Essen müsste sich für den Sieg noch entschuldigen ( „Unter der Woche hatte man bei RWE noch getönt: Magdeburg ist eine lösbare Aufgabe“ , „Essen steht komplett neben sich…..“ ) Da kann ich nur auf den MDR verweisen, ein sehr guter 15minütiger sachlicher Bericht, zügig über mdr.de online zu sehen. Vielen Dank dafür !

Nun denn, ein Sieg gegen Lübeck und der WDR muß RWE noch ein weiteres Jahr ertragen.

/M/

Endspurt!

Da ist die kleine (?) Sensation also tatsächlich zum Greifen nahe. 10 Punkte Rückstand auf den rettenden 10. Platz aufgeholt, was für unseren RWE eigentlich mehr als eine Sensation ist. Jeder weiß, was ich meine. Hoffentlich passiert am Samstag aber nicht wieder das Unglaubliche, denn auch das haben wir schon zu oft erlebt. Nach einem am Radio (Uwe Loch sucks!) und Videotext verbrachtem Samstagmittag (auswärts hatte ich in dieser Saison noch keinen Sieg gesehen-der Aberglaube hat geholfen!), geprägt von Nervosität und Angst, war der Jubel am Ende groß. Endlich ein wichtiges Spiel mal gewonnen. Doch wenn jetzt viele von der großen Party bei einem Sieg gegen Lübeck nächsten Samstag sprechen, kann ich da nicht so mit einstimmen. Freude über die doch noch erreichte Qualifikation ist natürlich da, doch nach Riesenparty ist mir nach der Saison eigentlich nicht zumute. Zu viele schlechte Spiele, zu viele katastrophale Entscheidungen seitens unseres Vereins lassen mir die Saison eigentlich nur in schlechter Erinnerung erscheinen. Wir haben nur das absolute Minimalziel erreicht und wären fast krepiert an HB und Ojeh. Wären nicht Michael Kulm und Thomas Strunz (endlich!) installiert worden, wir wären nicht da, wo wir jetzt sind.
Hoffentlich stehen wir auch nächsten Samstag um 15.18 Uhr noch auf diesem Platz. Und hoffentlich werden dann auch die richtigen Lehren aus dieser Saison gezogen. Bitte eine sattelfeste Abwehr, endlich richtige Stürmer und ganz wichtig: keinen neuen Vorturner/Stadionsprecher vor dem Spiel auf dem grünen Rasen, der in schönster Peinlichkeit närrische Spielchen mit der Tribüne treibt und mit dämlichen Kommentaren den Gegner anheizt. Verhindert das Mucha-Stadionsprecher-Casting! (Vielleicht mal Anlass für eine Mailaktion an den Verein. Turf Moor: übernehmen Sie im Reviersportforum!)
Aber erstmal muss Lübeck geschlagen werden!


Hier eine kleine Aufzählung der grauenvollsten Erlebnisse der Saison.
Ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit.
Vielleicht kann jemand diese Aufzählung sogar noch ergänzen.

21. Mai 2007
Nach dem Abstieg aus der 2. Liga bekommt OJeh noch mal die Chance, eine Mannschaft für die Regionalliga aufzubauen. Ich kann das nicht fassen.

Einen Tag später
Heiko Bonan wird Cheftrainer. Als ich von der Arbeit komme und mit einen Teller Spaghetti auf der Couch sitzend den Videotext einschalte, falle ich fast von dieser. Ich ringe nach Fassung. Heiko Bonan, den ich schon als Spieler nicht soooo toll fand, und den ich als absoluten Unsympathen und unerfahrenen Trainer (Frauenfußball!) halte, soll den RWE trainieren. Ich bin entsetzt.

Mai/Juni/Juli
HB will mit einer 3er Kette spielen, wofür man eigentlich Spitzenfußballer braucht. RWE verpflichtet aber nur abgestiegene Regionalligaspieler, Oberligaspieler, Talente aus der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommerns, die ich namentlich fast alle nicht kenne. Ein schwedischer Stürmer scheint aufgrund dieser Truppe den sofortigen Rückzug anzutreten. Er wird gewusst haben warum.
Hätte HB doch nur da schon denselbigen angetreten. Richtige Stürmer werden nicht verpflichtet, nur Spezialisten. Ich prophezeie hier schon den Untergang des RWE.

28.07.2007
1:4 gegen RWO. Spätestens hier hätte HB gefeuert werden müssen.

11.08.2007
0:2 gegen Ahlen. HB setzt Verteidiger David Czyszczon zu Beginn des Spiels als Stürmer ein, was natürlich voll in die Hose geht. Ein Armutszeugnis.

15.09.2007
RWE liegt mit 3:0 gegen Erfurt vorne. HB wechselt in der 72. Minute den unfitten Haeldermans für Verteidiger Andersen ein, was fast noch mit dem Ausgleich bestraft wird.

Herbst/Winter 2007
HB nervt nur noch. Seine großkotzigen, arroganten Interviews mit großkotzigen Parolen gehen mit der Realität nicht konform. RWE spielt keinen Fußball, verliert gegen Cottbus 2, vom System mit 3er Kette ist nichts zu sehen und HB fordert Demut von den Fans. Unsere Starspieler sehen diese sogar als Ursache für die ganze Misere bei RWE. Und der Vorstand gibt HB sogar einen Freibrief.

Winterpause 2007/2008
Heiko Bonan ist immer noch Trainer. Der Präsident hält weiter an HB und Ojeh fest und plappert nur noch vom nicht gelingenden Stadionneubau. Eigentlich müssten alle 3 weg. Verstärkungen werden gesucht, aber erstmal nicht verpflichtet. HB und Ojeh sehen erst Stürmerbedarf und wieder dann wieder nicht. Paul Jans hat bis jetzt noch kein Regionalligator erzielt. HB will nach der Winterpause angreifen und in die 2. Liga aufsteigen. Eigentlich lobenswert die Einstellung. Aber hat der Mann sich mal seine Mannschaft angesehen. Schon irgendwie sehr realitätsfremd.

23.02.2008
RWE spielt nur 0:0 gegen BVB 2. Und rutscht langsam Richtung Tabellenkeller.
Fast alle sind sich einig: Trainerwechsel jetzt! Noch kann ein anderer das Ruder rumreißen.
Aber der Präsi lässt sich vom neuen Offensivkonzept blenden und schenkt weiter sein Vertrauen.
Die Stadionfrage nervt nur noch. Pressekonferenzen mit HB werden zur Slapsticknummer.


08.03.2008
Nach einem 3:0 gegen Wolfsburg 2 gibt sich HB arrogant wie eh und je.
Er redet wieder vom geplatzten Knoten und dem umgestoßenen Bock.
Und von verletzten nicht zu ersetzenden Spielern. Am Anfang der Saison klang das noch anders.
Da war jeder ein Spezialist und konnte jeden ersetzen.


15.03./22.03. 2008
RWE vergeigt eine 1:0 Führung in Braunschweig und verliert 1:2. Die Spieler scheinen immer noch nichts begriffen zu haben und nehmen den Kampf nicht an. Und HB schützt seine Spieler weiter und packt Sie in Watte.
Das nächste Heimspiel verliert RWE 1:2 gegen Babelsberg. Endlich reagiert auch der Vorstand und schmeißt HB und Ojeh raus. Aber kein anderer Trainer will RWE trainieren. Die Zeit ist zu knapp.
Also wird die Notlösung Michael Kulm präsentiert. Stadionfrage: das ca. 100. neue Gerücht macht die Runde - gäääähn.

29.03. 2008
Endlich 4-4-2. Aber die Spieler scheinen den Ernst der Lage noch nicht kapiert zu haben („mit Bonan hätten wir das auch noch geschafft“), sehen in den Fans immer noch den Sündenbock und verlieren in Erfurt mit 0:4.

06.04. 2008
RWE verliert gegen Union Berlin 0:3.
Wir sind jetzt soweit vom 10. Platz entfernt, dass keiner mehr ein Pfifferling auf die Mannschaft gibt.
Merkwürdigerweise entwickele ich mich ausgerechnet da zum Optimisten (zur Ungläubigkeit meiner Bekannten) und glaube noch an die Rettung unter Michael Kulm. Man sieht trotz der Niederlage endlich Ansätze eines Systems auf dem Platz.

Der Rest ist bekannt und wird Samstag sein hoffentlich positives Ende finden.

/A/

Samstag, 24. Mai 2008

UP THE DALE !

Bevor die Nervosität endgültig Überhand nimmt, bevor ich wieder wie ein hypnotisiertes Karnickel gebannt auf den Bildschirm schaue und gleichzeitig den RS-Liveticker und Radio Essen verfolge, aus gegebenem Anlass einen Blick rüber nach England.
Denn dort stehen an drei aufeinanderfolgenden Tagen die Play Off Finals in den drei Ligen der Football League an, welche ja so bekannt wie wenig nachvollziehbar Football league Championship, League One und League Two heißen, L One und L Two sind Namensgeber für die dritte bzw. vierte liga Englands, was auch sonst ….

Mit Hull City könnte der Club aus der größten Stadt Englands, die noch nie Erstligafußball gesehen hat, aufsteigen, allerdings muß Bristol City erst einmal bezwungen werden. Auf jeden fall wir die Premier League einen absoluten Neuling begrüßen müssen, was per se schon mal zu begrüßen ist.

Die Doncaster Rovers spielen im Legaue One-Final gegen den gefallenen Riesen ( ach, all die gefallenen Riesen…….) Leeds United, vor nicht all zu langer Zeit war Doncaster noch fünftklassig.


Doch das interessanteste, emotionalste Spiel findet am Montag statt:

Rochdale v Stockport County, League Two Play Off Final

Und man muß wohl entweder aus Holz oder aber ein fieses darwinistisches Ekel a la Kalle Rummenigge sein ( oder natürlich Stockport County-Anhänger), um Rochdale nicht die Daumen zu drücken.
Seit 33 ununterbrochenen Spieljahren ist Rochdale in der Viertklasssigkeit zuhause, den einzigen Aufstieg erlebte der Club 1969, der Club aus der Kleinstadt in Greater Manchester ist der wohl klassischste aller Underdogs.
Hier muß der Fußballgott helfend eingreifen, der Fußball seiner sozialen Aufgabe nachkommen. Rochdale muß aufsteigen.

UP THE DALE !


And now for something completely different, let´s get back to Magdeburg.

I´m so fucking nervous…….

/M/

Donnerstag, 22. Mai 2008

Samstag oder eben nächstes Jahr !

Alle Jahre wieder ein Endspiel. Letztes Jahr gegen Duisburg in der 2. Liga, dieses Jahr gegen Magdeburg in der 3. Liga und nächstes Jahr gegen Kleve in der 4. Liga. Endspiele, nicht etwa um Pokale, Meisterschaften oder Aufstiege, nein, "Schicksalsspiele", "Spiele der Spiele" "Spiele zur Rettung des Mythos Hafenstraße", "Spiele zum Aufbruch in eine große Zukunft", "Spiele zur Errichtung von Stadien (Oh-Mann-Hempel-Arena)", "Spiele zur Erweckung des schlafenden Riesen", Spiele gegen (oder, wer weiss das schon, um?!) den Abstieg.
Einwurf:
Am 24. Mai 2009 wird Rot Weiss sich mit Kleve gegen (und hoffentlich nicht um) den Abstieg messen, weil die Plätze 1 bis 14 der zukünftigen attraktiven Regionalliga von 2. Mannschaften, die von Zeit zu Zeit in erstklassiger Besetzung spielen werden (oder, "um Spielpraxis zu sammeln", müssen) belagert sein werden.
Immer wieder heißt es von Vereinsseite, dieses Endspiel sei das, was man gewollt habe, und man werde alles geben diese Chance, die sich die Mannschaft verdient habe (weil keiner dem anderen die Pommes vom Teller klaut) zu nutzen. Letztes Jahr sah das so aus, dass sich eine absolut überlegene Mannschaft mit gekonnten offensiv Aktionen und herausragendem Selbstbewußtsein problemlos in die Bundesliga schoß und unsere defensiv Strategen es noch nicht einmal geschafft haben zur Pause ein 0:0 zu ermauern. Ich hoffe nicht, dass der Wille der Spieler, Trainer und Verantwortlichen erneut so destruktive Züge hat.
Vielleicht denkt man es sich nicht, aber ich werde am Samstag genauso hoffen, glauben und bangen, wie in den letzten 20 Jahren. Der Verein und die Fans bleiben, nur die Spieler ziehen weiter. Wir haben eben in den letzten Jahren nicht häufig Glück mit den Spielern gehabt, die unseren Club vertreten durften. Aber es kommen wieder bessere Zeiten. Irgendwann wird auch Rot Weiss mal ein Endspiel gewinnen. Wenn nicht dieses Jahr, dann nächstes.
Einwurf:
Rot Weiss gehört in die Bundesliga!!! Und zwar um SAP hüpf Hoffenheim Hopp zum Meister zu machen. Weder Bremen, Schalke, Hamburg, Stuttgart oder auch andere Clubs würden sich von diesem millionenschweren Fußballwunder die Schaale nehmen lassen. Rot Weiss würde sich aber gönnerhaft durch eine Niederlage im eigenen Stadion gegen die bereits abgestiegenen Bayern vom Platz an der Sonne zurückziehen, um Hoffenheim den verdienten Lohn zukommen zu lassen. Nataürlich, nachdem man in den letzten vier Saisonspielen einen Vorsprung von 10 Punkten verspielt haben wird.
Ja, so ist Fußball. Jedem sein jährliches Endspiel.

H

Montag, 19. Mai 2008

RWE IM HALBFINALE !

RW Essen 2 SC Verl 0

Entertainment pur an der Hafenstraße, diesmal schon vor dem Spiel. Da hab ich gerade noch auf dem Weg zum Stadion die Qualitäten von Walter Rüge als etwas altväterlichen aber erträglichen Stadionsprecher ( oder besser Rasensprecher (Oder besser besser: Anchorman ?)) gerühmt, da denkt er sich, plötzlich mit schreiend roter Baseballkappe auf dem Kopf, eine ganz lustige Sache aus: Die Fans sollen im Verbund mit dem Tipp-Kind des Tages, die Ergebnisse der anderen abstiegsgefährdeten Teams vorhersagen, ach was vorhersagen : BESTIMMEN !
Gesagt getan, Erleichterung daher schon vor dem Anpfiff, alle drei verlieren mit 0:3 und RWE kann mit einem Sieg gegen Verl den Sprung auf Rang 10 klarmachen.

Lustig, ne ?

Nach dem Anpfiff folgen dann erstmal 15 Minuten Trantütenfußball, gefolgt von der ersten Torchance – für Verl. Glücklicherweise aber rettet Masuch mit einem guten Reflex gegen N´Diaye. Das Essener Spiel wird im ersten Durchgang nicht mehr wesentlich besser, ein Tor wäre aber dennoch drin gewesen, vor allem Güvenisik, der Verls- Keeper schon umspielt hat, dann aber hektisch wird und ausrutscht, anstatt den Ball erstmal in Ruhe zu kontrollieren ( die Zeit war da), hätte die Nerven der Fans schonen können.

Und natürlich ist es nicht wirklich Trantütenfußball, die Abstiegsangst lähmt die Beine.
Angst essen Seele auf.

So geht’s mit einem 0:0 in die Pause und dem gewohnten Grummeln im Magen: ist um zehn vor vier schon alles vorbei ? Warum spielen die heute so schlecht? Liegt Dortmund wirklich zurück ? ( Ja) Braunschweig 1:1 ( Ja) Und Magdeburg führt bei Union ( Leider Ja)

Besser dann aber die 2. HZ in der sich RWE quasi mit dem Anpfiff deutlich steigert, Verl unter Dauerdruck setzt und endlich endlich endlich in Führung geht, als Kurth ein ursprünglich gar nicht für ihn gedachtes Zuspiel an Verls-Keeper Kalintas ( ein ganz schön dicker Moppel) vorbei und ins Tor spitzelt.

Kennt Heiko Bonan das Wort einstudiert ? Eine eher rhetorische Frage.
Das Produkt einer einstudierten Eckenvariante ist der Kopfball von Guie-Mien zum 2:0. wobei Guie-Mien nur so aussieht als stünde er im Abseits, denn – eben – einstudiert. Da ist der Gegner überfordert. Völlig. Und Verl ganz besonders, denn auch wenn sich die Ostwestfalen nicht hängen lassen: Gut sind die nicht.

Weitere mögliche Tore werden verpasst, am Torverhältnis werden die Essener aber wohl nicht scheitern, eher wohl an Magdeburg.
Gewinnen die einfach bei Union Berlin 2:1. Und sind jetzt Zehnter.

Allerdings soll es schon Teams gegeben haben, die zu früh das avisierte Ziel erreichten und dann ganz kurz vor dem Ende noch abgefangen wurden.

Und überhaupt, die Bilanz gegen Magdeburg: 3:1, 5:1, 2:0. Das 2:0 sogar mit Heiko Bonan. Die sind also schlagbar, auch wenn es drauf ankommt. Und Magdeburg hat ohnehin Erfahrung mit verpatzten Endspielen vor heimischer Kulisse. Magdeburg 1 St. Pauli 1 fällt mir da spontan ein.

RWE muß also einmal ein absolutes Schlüsselspiel gewinnen, das Halbfinale sozusagen, um im Endspiel daheim gegen Lübeck dann doch noch den Klassenerhalt klarmachen zu können.
Wer daran vor dem Spiel gegen Bremen II noch geglaubt hat, Hut ab.
Not me. And I´m not ashamed to admit it.

Ach so, ein Sonderlob hat sich diesmal Stijn Haeldermans verdient, der wirklich fast jeden Ball fordert . Und zumindest jeden zweiten auch bekommt. Und man wünscht sich, das Tim Gorschlüter jeden gut eroberten Ball umgehend mit einem Kurzpass ( ganz kurz) an Haeldermans weiterleitet, denn Gorschlüters Pässe sind, ja was sind sie, Befreiungsschläge?

/M/

Freitag, 16. Mai 2008

SCV KOMMT ! RCGM GEHT ?

Vor zwei Tagen habe ich noch an das Pokalendspiel gegen Werder Bremen gedacht, damals am 14.05.94. Riesenstimmung im Berliner Olympiastadion ( hätte ich nie gedacht, aber es geht: Riesenstimmung im Olympiastadion !). Zum damaligen Zeitpunkt war schon klar, für RWE geht es in der Liga eine Etage tiefer, Selbstanzeige und Lizenzentzug die Unworte der Saison.
14 Jahre später sieht es nun so aus, als müsse RWE wieder absteigen, im Gegensatz zu 1994 besteht aber noch eine Chance auf den Klassenerhalt, 3 Siege aus den letzten 3 Spielen und RWE würde wohl mit größter Wahrscheinlichkeit drittklassig bleiben, 7 Punkte dürften eventuell auch reichen, Bei 2 vorausgesetzten Heimsiegen ( keine Überheblichkeit, aber die Spiele gegen Verl und Lübeck müssen einfach eingefahren werden ) und einer Niederlage in Magdeburg müsste aber schon viel Glück zusammenkommen, was bei RWE ja so wahrscheinlich nicht ist .

Die schon abgestiegenen Verler waren schon einige Male Gegner in skurrilen Spielen, 5 rote Karten im Winter 1994 beim 2:0-Heimsieg, eine Saison später gastierte RWE, ich glaube es war Gründonnerstag an der Poststraße. RWE wurde überrannt, Alex Ogrinc im Tor der Spieler mit den mit Abstand meisten Ballkontakten, wir standen auf einer der beiden kleinen Tortribünen und hörten die weise Voraussagung des sich als Reservespieler warm machenden Markus Wuckel: „Dat drehn wa noch!“
Glaube versetzt Berge, aber nicht immer.
1:3 nach 90 Minuten, der Aufstieg gelang am Ende der Saison aber doch noch ( und leitete ein ganz dunkles, einjähriges Zweitligakapitel ein, aber dazu später mal mehr)

Mit Verwunderung nehme ich die hitzige Diskussion bezüglich Rolf Christel Guie - Mien zur Kenntnis, der in Paderborn einen Vertrag zur neuen Saison unterschrieben haben soll. Gleichzeitig wird vermutet, er habe den Elfer gegen HSV II absichtlich verschossen und spiele gar absichtlich schlechter.
Guie-Mien ist Fußballprofi und in diesem Jahr einer der Lichtblicke in einer zumeist unter Wert spielenden Mannschaft.
Die zu jeder Saison neu verpflichteten Spieler sollen im Idealfall gute professionelle Arbeit leisten ; das alle dabei direkt Fans ihres Arbeitgebers werden, ist wenig wahrscheinlich und im Falle der vielen Vereinswappen küssenden Spieler auch wenig glaubhaft .
Nun hat Guie -Mien in dieser Saison gute Leistungen gebracht und dadurch scheinbar zumindest einen anderen Verein auf sich aufmerksam gemacht und wenn er das in den letzten 3 Spielen , nach weniger guten Spielen in jüngster Vergangenheit , wieder macht, kann er gerne zum - hoffentlich dann - Ligarivalen Paderborn wechseln. Sollte er noch einen Vertrag bei RWE haben, dazu gibt es unterschiedliche Meinungen, sogar gegen eine Ablösesumme.

Ein Vorgang, wie er im Fußball jedes Jahr hundertfach vorkommt.

Ein Spieler nimmt ein besser dotiertes Angebot wahr. Zu einem Zeitpunkt, wo er noch nicht absehen kann, in welcher Liga sein jetziger Verein im nächsten Jahr spielt, wählt er ca. 100000 sichere € Gehalt für ein weiteres Berufsjahr.

In der jetzigen RWE-Situation gibt es wesentlich Wichtigeres.

Beispielsweise Samstag ab 14.00 Uhr.

/M/

Dienstag, 13. Mai 2008

Re 1984/85: NOTIZEN AUS DER PROVINZ

Nach dem Abstieg aus der 2. Liga musste man sich bei RWE an eine ganze Anzahl neuer Namen gewöhnen, Neven Rudic, Michael Pröpper, Uwe Neuhaus, Uwe Kober, Jürgen Suchanek hießen die neuen Träger des roten Trikots, der neue Trainer Dieter Tartemann hatte mit Norbert Nigbur einen Ex-Schalker als neuen Torwart verpflichten können, dessen Flugeinlagen wohlbekannt waren.
Norbert Nigbur, sein Aussehen und sein Name hätten aus ihm auch einen typischen 70er Jahre Schlagerbarden gemacht. Ein schlechter Torwart war er aber keineswegs, auch bei RWE brachte er, kritisch beäugt vom Publikum, gute Leistungen ( vor allem beim 4:1 gegen Wuppertal ) bevor er sich leider kurz vor Beginn der Aufstiegsrunde verletzte.

Viel Platz war beim ersten Heimspiel der Saison im Georg –Melches-Stadion, weniger als 3000 sahen ein 3:1 gegen die Reserve von Bayer Leverkusen eingeleitet durch ein Weitschusstor von Oliver Koch. Doch die Mannschaft bot in der Folgezeit guten Fußball und die Fans kamen zurück.

Unvergessen die angesprochene Partie gegen Wuppertal, die an einem Freitagabend mit 4:1 gewonnen wurde, ich musste damals einen Gehgips tragen ( Außenbandanriss, zugezogen beim Training bei einem Pressball mit dem wohl leichtgewichtigsten Mitspieler überhaupt) und aufgrund des starken Regens löste sich der Gips so langsam auf .
Ich zog eine weiße Spur hinter mir her und musste kurze Zeit später wieder im KH erscheinen , um mir einen neuen Gehgips anlegen zu lassen. Aber: Das war es wert.

Mit der Winterpause kam dann ein wenig Stottern in den RWE-Aufstiegsmotor, ein Niederrheinpokalspiel beim VFB Speldorf wurde nur äußerst glücklich und dank einer starken Leistung von Ersatzkeeper Jan Szepanski im Elfmeterschießen gewonnen und nach einer 1:4 Klatsche bei Bayer Leverkusen II drohte Lokalrivale ETB an der Tabellenspitze zu enteilen.

Doch RWE setzte zu einer bis heute ununterbrochenen Siegesserie an, bis zum Saisonende wurden 15 Ligaspiele in Folge gewonnen ( ich glaube, immer noch Rekord in der OL Nordrhein ) und wer erinnert sich nicht gerne an den Ostermontag 1985, als vor 30.000 Zuschauern ( damaliger deutscher Drittligarekord) der ETB nach 0:1-Rückstand mit 3:1 geschlagen wurde. Die Sportreportage des ZDF berichtete in ihrer Sendung nachmittags ausführlich über das Spiel, RWE war auf einmal wieder en vogue.

Mit Sieg Nummer 15 war die Aufstiegsrunde zur 2. BL erreicht und RWE ,klarer Favorit, musste zum Start gegen den VFL Osnabrück antreten, Leider ohne mich, denn ich weilte zur Abschlussfahrt der B-Jugend meines Vereins in Koudekerke. „40.000 Karten hätte man verkaufen können“ , las man im Vorfeld, es kamen dann aber doch nur 18.000 und die sahen ein 0:1 ( durch ein Eigentor) , wie ich im Samstags Nachmittags im Radio hören musste.
Mit dem unerfahrenen Andreas Schmidt im Tor ( wo war eigentlich Jan Szepanski ?) gab es danach eine 0:4-Abfuhr bei Eintracht Hamm und der Aufstiegstraum drohte früh zu platzen.

Doch schon früher neigte RWE zu überraschenden Transfers und diesmal wechselte ein Mann kurzfristig zur Hafenstraße, der in der durchaus langen Liste an skurrilen Spielern ganz vorne mit dabei ist: Slobodan Nestorovic, jugoslawischer Torwart von Partizan Weißnichwo.
Nostorovic boxte im Heimspiel gegen TeBe Berlin den ersten Ball aus dem Winkel, verpasste dann aber den folgenden Eckball, bekam in seinen fünf Spielen (teilweise dem Hörensagen nach, waren schließlich drei Auswärtsspiele dabei) kaum Bälle aufs Tor und turnte bei wirklich jeder sich bietenden Gelegenheit an der Torlatte rum.

Ein Torwart, prädestiniert dafür, Publikumsliebling zu werden.

Wenn, ja wenn er denn auch mal mehr als einen Ball gehalten hätte.

Im Heimspiel gegen Eintracht Hamm hatte RWE gefühlte 30:3 Torschüsse zu verzeichnen, nach zweimaligem Rückstand langte es aber nur zu einem 2:2. Eine Woche später war nach einem 0:3 bei Tennis Borussia Berlin alles vorbei, dass letzte Spiel gegen den Hummelsbütteler SV ( 7:1) sahen nur noch etwas über 1000 Zuschauer, ich nicht, denn ich musste zum Training.

96 Tore in der Liga, 33:1 Punkte zuhause – und trotzdem kein Aufstieg.

Wenn man überlegt, wer damals noch zumindest theoretisch nur einen Schritt von der 2. Bundesliga entfernt war: 1,FC Viersen, Viktoria Goch, VFL Rhede, FV Bad Honnef, Siegburger SV. Tiefste Provinz.

Sogar RW Essen ( ach, diese ekelhafte ewige Selbstironie) !

Keiner der aufgeführten Clubs ( außer RWE natürlich) wird in absehbarer Zeit wieder drittklassig spielen, da lege ich mich mal mutig fest.

Seltsamerweise kann ich mich kaum noch an weitere Heimspiele erinnern ( Auswärtsspiele gucken waren damals noch völlig unrealistisch) außer an die Spiele gegen Lev II, ETB, Wuppertal, TEBE und Eintracht Hamm, war aber sicherlich öfter als diese 5 Mal im Stadion.

Auswärtsspiele liefen eigentlich immer so ab: Bis Sonntags ca. 19.10 Besuch bei Oma - dann ab nach Hause - in Heißen Kirche Pommes geholt - 1945 Sport im Westen geguckt, ohne das Ergebnis schon zu kennen, Teletext hatten wir damals noch nicht.
Unerträgliche Nervenanspannung.
Unerträglicher Frust nach der 0:1- Niederlage bei Viktoria Köln, Jubelstimmung nach einem 5:0 beim 1.FC Bocholt. Insgesamt aber bin ich doch froh, dass es heutzutage LiveTicker, Live Scores ,Radio Essen usw. gibt.

Und natürlich den Teletext.

/M/

Sonntag, 11. Mai 2008

DER RÜCKSCHLAG oder HÄTTE SCHLIMMER KOMMEN KÖNNEN

Dyn Dresden 1 RW Essen 0

Niederlage in Dresden, mit 0:1 hat RWE bei Dynamo Dresden ( dem Ostclub , dem ich wohl die wenigsten Sympathien überhaupt entgegen bringe) verloren und das wohl verdient, egal ob man, Radio Essen, den RS Live-Ticker oder aber die 3 ½ minütige Zusammenfassung in der Sportschau verfolgt hat.
Wobei die Sportschau es immer wieder schafft, das Chancenverhältnis der Kontrahenten quasi auszugleichen, von der unterlegenen Mannschaft ( heute RWE ) werden einfach 100% aller Chancen gezeigt.
Und dann auch noch der nicht gegebene Elfmeter. Sören Brandy gefällt von Person.

Der Ex-CZ Jena Keeper Person, ein Flattermann sondergleichen im Tor , in den ich große Hoffnungen gesetzt hatte.

Skandal !

Und warum bekommt Person kaum einen Ball aufs Tor ?

Skandalös aber auch „Das Pfingst-Hit-Wochenende“ bei Radio Essen, eine Art Hitparade des Grauens, heute wurden wohl die Plätze 175 - 150 gespielt, oder so .
Wer wählt solche Lieder aus ( UB 40 „Red Red Wine“, Himmel hilf )
Und immer, immer , immer wieder Lenny Kravitz, „Whenever you want me, I´ll be waiting, whenever you need me, I´ll be there“, textlich ganz klar im Patrick Lindner Fahrwasser, der Lenny. Der war noch nicht mal in der Super-PfingstOchsen-Hitparade, Radio Essen hat den Song einfach so gespielt.
Weil er halt immer gespielt wird. Werden muß. Eisernes Gesetz.

Obwohl der Lenny K. auch nix dafür kann, das die Chancen auf den Ligaerhalt am Wochenende nicht besser geworden sind.
Wirklich schlechter geworden sind sie allerdings auch nicht. Emden verliert in Ahlen, Braunschweig in Oberhausen , Magdeburg gewinnnt nicht gegen Erfurt.

Zwei Heimsiege gegen Verl und Lübeck müssen sowieso her, gut möglich , dass ein Punkt in Magdeburg reicht. 3 Siege zum Schluß dürften auf jeden Fall reichen, auch davon war vor gut 14 tagen nicht auszugehen.

Das endlose Hoffen und Bangen, es geht in die nächste Runde.

Ideal wäre es, mit einem Sieg gegen Verl in der nächsten Woche Magdeburg zu überholen, die bei Union Berlin gastieren. Noch idealer wäre es, auch Dortmund II ( in Emden) und Braunschweig ( daheim v Ddorf) zu überholen

/M/

Freitag, 9. Mai 2008

Spielbericht: Ein Abend Im Mai

RW Essen 2 HSV II 1

Hatte ich mich im Gegensatz zu meinen ungläubigen Mitstreitern optimistisch über eine Aufholjagd geäußert, war die Chance nach dem Auswärtssieg in Cottbus tatsächlich wieder da.
Dazu musste aber erst ein Sieg über die U23-Auswahl des HSV her.

Bei angenehmsten Temperaturen liest sich der Spielverlauf wie folgt:

Hoffnung – Vorfreude – Ungläubigkeit – Wut – Torschrei - wieder Ungläubigkeit – Entsetzen – Stille – Kampfeslust – Anfeuerung – Freude – Entschlossenheit – Riesenfreude – Pfosten – Nervosität - 2 Minuten Angst - Jubel!

Das erste wirkliche Fußballspiel dieser Saison lässt uns weiter hoffen. Hoffentlich gelingt uns in Dresden ein weiterer Schritt.

Heute ist aber erstmal KISS-Konzert angesagt!

-A-

Samstag, 3. Mai 2008

Wie aus einer verschwindend kleinen Chance eine ganz kleine wird...

Cottbus II 1 RW Essen I 2

14.25 Uhr,
erfreulich früh von der Arbeit zuhause ( wurde mitgenommen) , folgt die übliche Auswärtsspielroutine: Computer hochfahren - Revier Sport Liveticker an - Radio Essen 102,2 an - und warten. Der Liveticker baut sich auf, auf Radio Essen läuft Kylie Minogue ( immer, mindestens immer): Cottbus Rw Essen 1-2 - Freude - Wie war der Torverlauf - leichter Ärger, RWE hat sogar schon 2:0 geführt.
Normalerweise sieht der weitere Verlauf dann so aus: in den Schlußminuten spielt Radio Essen wieder die sattsam bekannte, schlechte Musik ( Reamonn, Lenny Kravitz), die Musik wird leiser...."leider hab ich keine gute Nachrichten für die RWE-Fans, denn der Gastgeber hat getroffen, so ein Pech, da hat der Schiesrichter schon die Nachspielzeit ange....", aber nur die schlechte Musik kam, der Gegentreffer blieb aus.
Mit dem 2:1 bei Cottbus II hat RWE ein weiteres kleines Kapitel
der großen Rettungsstory geschrieben, aus einer verschwindend kleinen Chance ist eine ganz kleine Chance geworden, noch scheint die Rettung eher unrealistisch. Weitere Sieg müssen her, am besten fünf, wenigstens aber vier, und die Konkurrenten müssen weiterhin ähnlich gut mitspielen wie an diesem Wochenende, aber ein kleines bißchen Hoffnung darf man wieder entwickeln.

Außerdem tut es grundsätzlich gut, wenn die Rot-Weissen auch mal wieder Spiele gewinnen.
Und ist die II. des HSV nicht der Lieblingsgegner der Rot-Weissen ?

7 Spiele, 7 Siege.....

/M/