Donnerstag, 10. Juli 2008

Re 86/87: Der Mann Der Paroli Laufen Ließ

Dieter Tartemann war auf den , damals noch, eher ungewöhnlichen Posten des Sportlichen Leiters abgeschoben worden, denn Horst Hrubesch war auserkoren , die Rot-Weißen nach der Rückkehr in Bundesliga 2 in sichere Gefilde zu bringen und das bei seiner ersten Trainerstation.
Den Saisonstart erlebte ich leider nicht live mit, ein Familienurlaub in Torrevieja (Nähe Alicante) war geplant und so musste ich zum bisher einzigen Mal in meinem Leben , wie ich nicht unerwähnt lassen möchte, auf die bildzeitung zurückgreifen, um mich darüber zu informieren, wie RWE in die Saison startete.
Tja, und der Start, er war nicht gut.
0:2 in Oberhausen, 2:3 daheim gegen Mitaufsteiger Ulm.
Das erste Zweitligaheimspiel erlebte ich dann gegen Fortuna Köln, wo ich zum ersten mal Neuzugänge wie Uli Ptok ( großartiger Name) in Augenschein nehmen durfte. Nach einem 0:3-Rückstand starte RWE noch eine Aufholjagd und erreichte immerhin ein 3:3, doch auch wenn später gegen Braunschweig Essens erster Brasilianer, Salomao; eingewechselt wurde ( und nicht weiter auffiel) stand nach 10 Spieltagen bei RWE hinter der Rubrik Siege immer noch die NULL.

Was folgte war Horst Hrubeschs Spezialität:

Er ließ die bisherige Saison Paroli laufen, aber knallhart.

Detlef Deczelak wurde von Köln verpflichtet und Erfolg setzte endlich ein: Mit 5:1 wurde Viktoria Aschaffenburg aus dem Stadion geschossen und es folgten im Anschluß meiner Erinnerung nach 10 weitere Heimsiege in Folge, die RWE schlussendlich im vorderen Mittelfeld landen ließen. Zum Ende der Saison folgte dann noch ein tolles 3:4 gegen das damals überragende Hannover 96 ( nach 0:4-Rückstand), Dirk Heitkamp wurde für 900.000 DM an Eintracht Frankfurt transferiert, bei einem Einsatz in der Nationalmannschaft hätte es für RWE einen weiteren Nachschlag gegeben. ( Leider verletzte sich Heitkamp schwer, bevor seine Karriere so richtig startete, er hätte das Zeug zu einem gutklassigen Bundesligaspieler gehabt.


Was mir gerade auffällt, mit Erich Ribbeck und Horst Hrubesch waren bei der EM 2000 direkt 2 ehemalige RWE-Trainer für die Nationalmannschaft verantwortlich. Sicherlich ist kein kausaler Zusammenhang zu dem damaligen , blamablen Vorrundenaus herzustellen. Für zitierwürdige Sprüche waren beide aber damals schon zu haben:

„Konzepte sind Kokolores.“

„Ich kann es mir als Verantwortlicher für die Mannschaft nicht erlauben, die Dinge subjektiv zu sehen. Grundsätzlich werde ich versuchen zu erkennen, ob die subjektiv geäußerten Meinungen subjektiv sind oder objektiv sind. Wenn sie subjektiv sind, dann werde ich an meinen objektiven festhalten. Wenn sie objektiv sind, werde ich überlegen und vielleicht die objektiven subjektiv geäußerten Meinungen der Spieler mit in meine objektiven einfließen lassen.“


( Sir Erich Ribbeck)

„Wir müssen das alles nochmal Paroli laufen lassen.“

( Horst Hrubesch nach dem Auftakt 1:1 gegen Rumänien bei der EM 2000)


/M/

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