Donnerstag, 5. Juni 2008

re 85/86: Schöppingen ist doch ein Stadtteil von Münster, oder ?

Was man als RWE-Fan in der jetzigen Situation braucht sind POSITIVE EMOTIONEN.
Positive Bilder im Kopf, dazu rät auch der Psychologe.

Doch woher sollen sie kommen, die positiven Emotionen, die positiven Bilder,
wir sprechen hier schließlich von Rot-Weiß Essen.
Die Gegenwart trostlos, die Zukunft äußerst ungewiss, die Vergangenheit ähem…..doch, die Vergangenheit !

Es ist Zeit für einen neuen Rückblick. Es ist Zeit für die

Aufstiegssaison 1985/86 !

Es war das Jahr der Premieren.

- der erste selbst miterlebte Aufstieg mit RWE

- Frank Kurths erstes Spieljahr bei RWE

- Dirk Heitkamps erstes von zwei sehr guten Jahren bei RWE

- Die ersten Heimniederlagen bei denen wir Eintritt gezahlt haben. Gegen den ETB und den 1.FC Viersen, innerhalb einer Woche 2mal 0:1. Das 0:4 gegen den KSC zwei Jahre zuvor galt nicht, da war ich umsonst reingekommen.

- Die erste Auswärtsfahrt. Nach Schöppingen. Ins Preußen –Stadion nach Münster. Denn Schöppingen lag in Münster. Oder so ähnlich. (Schöppingen ist eine äußerst kleine Kleinstadt bei Münster und der ASC Schöppingen spielte in diesem Jahr in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga mit bevor er kurze Zeit später völlig in der Versenkung verschwand aus der er bisher nicht wieder aufgetaucht ist. Warum auch. )


Von den beiden Spielen gegen Viersen und ETB abgesehen, hatte aber kein Gast an der Hafenstraße was zu melden, auch das ein kleiner Unterschied zu heutigen Zeiten. Den zu diesen Zeiten, da waren Heimniederlagen noch persönliche Beleidigungen. Heutzutage wird von einer Heimserie gesprochen, wenn mal 3 Spiele in Folge gewonnen werden. Oder wenigstens 2.

Und es waren gute Heimspiele dabei, der WSV wurde mit 6:0 abgeledert, nach einem 4:0 zur Pause kam einem da schon der Begriff „zweistellig“ in den Sinn. Ich erinnere mich an ein Zaubertor vom Holländer Tom Sanders, der in dieser Saison mehrmals traf, in der folgenden Spielzeit aber nur noch kurz im Kader war.
91 Buden im Laufe der Saison, doch der BVL 08 Remscheid, BV Lüttringhausen, FC Remscheid oder VFB Lüttringscheid, wie zum Teufel sie auch hießen, sorgte für eine spannende Saison und lief nur einen Punkt hinter den Essenern ein.

Und dann begann sie wieder, die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Ich kann mich noch an den Moment erinnern, wie ich damals Mittwochs abends vom Training nach Hause kam, Sport und Musik auf WDR 2 anmachte und hörte :“Für Rot-Weiß Essen hat die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga mit einem Debakel begonnen, beim zweiten Nordvertreter VFB Oldenburg kamen die Rot-Weißen mit 0:5 unter die Räder!“
So oder so ähnlich wird er Wortlaut gewesen sein, Fußball ist grausam, Fansein ist grausam.

Doch RWE schlug im nächsten Heimspiel St. Pauli 2:1, holte ein 0:0 beim SC Charlottenburg, fertigte Schöppingen mit 5.0 ab und schlug dann den VFB Oldenburg an einem Sonntag mit 1:0, ich war nicht dabei, da ich auf der Platzanlage von Mülheim 07 mit meinem Club an einem ganz wichtigen Turnier teilnahm. Nach einem 0:3 bei St. Pauli hatte dann Gründonnerstag 86 das Heimspiel gegen Charlottenburg vorentscheidenden Charakter.
Und was war das für ein Spiel, bei übelstem Aprilwetter.
Wer letzten Samstag übrigens den fixen Anstoss der Essener nach dem Tor des VFB Lübeck mitbekommen hat, Lübeck feierte noch mit den eigenen Fans, als die Essener mit 7 Mann anrannten - das konnte Charlottenburg damals besser.
Lange hatte es gedauert, bis die Essener endlich das 2:1 erzielten und der damalige Torschütze, möglicherweise Volker Abramczik, rannte enthemmt los und wurde von seinen Mitspielern erst spät eingeholt und unter einer Spielertraube begraben. Und das leider in der eigenen Hälfte. Charlottenburg führte flux den Anstoss aus, 8 Stürmer gegen drei verbliebene Essener Spieler, Keeper Kurth schon miteingerechnet- ein paar Sekunden wieder gab es wieder Anstoss, diesmal für Essen.

Doch Michael Tönnies erzielte noch den späten 3:2-Siegtreffer und bei unserer ersten Auswärtsfahrt überhaupt, mein Vater ( er ist Gladbach und Dortmund – Fan und daher nicht für die selbstzerstörerische Auswahl meines Clubs verantwortlich zu machen) hatte sich breitschlagen lassen, nach Münster zu fahren und bevor es spannend werden konnte, hatte RWE einen beruhigenden Vorsprung rausgeschossen, mit einem 5:1 wurde schlussendlich die Rückkehr in die 2.Liga gefeiert, von wo aus die Essener dann nach vorheriger Etablierung in die Bundesliga aufsteigen sollten. So zumindest ( schon damals) der Plan.
Wenn ich in meinem RWE-Buch den Kader durchstöbere, fällt mir der Name Achim Hauke ins Auge, Hauke wurde vor Saisonbeginn aufgrund seines etwas grobschlächtigen Auftretens als neuer Horst Hrubesch gefeiert, etwas vorschnell wie der Saisonverlauf dann zeigte.
Das Wolfgang Steinke, Wolfgang Körner, Hubert Schmitz und Dietmar Draheim in dieser Saison für RWE aufgelaufen sind, will ich sehr gerne und bereitwillig glauben.
Daran erinnern kann ich mich aber nicht.

/M/

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