Donnerstag, 30. Oktober 2008

Ein RWE - Fanleben im Zeitraffer

RW ESSEN 2 SC VERLoren 1

Es gibt sie noch, die Momente im Leben eines RWE-Fans, in denen man sich – trotz einer mittlerweile unübersichtlichen Anzahl an Abstiegen, Tiefschlägen jedweder Art– elementare Fragen stellt:

-Warum geh ich hier noch hin ?
-Wer ist eigentlich Schuld daran, dass ich hier hin gehe?
-Warum immer diese späten Gegentore ?
-Warumwarumwarumwarum?

Und gestern, ca. in Minute 82 , da war wieder so einer dieser Momente.
Nach einer guten 1. Halbzeit kassiert RWE gegen einen Gegner, der sich praktisch das gesamte Spiel über mit dem gesamten Dorf in der eigenen Hälfte verschanzt hat, den 1:1-Ausgleich.
Der SC Verl nutzt seine zweite halbe Chance zum Ausgleichstreffer und man hört in Gedanken schon den Gästetrainer, wie er darüber referiert, dass takseine Mannschaft das taktische Konzept hervorragend umgesetzt habe und immer an die Chance geglaubt habe, ja und als man da so ca. ab der 70.Minute tatsächlich mal mit mehr als 4 Mann die Mittellinie übertreten hatte, da war es nur noch eine Frage der Zeit, bis man mit dem Ausgleich belohnt wird, man kennt das ja an der Hafenstraße, wo doch so häufig später Gästetore fallen, wie wahrscheinlich sonst nirgendwo in West-Europa.

Man gewinnt den Eindruck, dass bei RWE mit jeder Spielminute die Gefahr eines Gegentreffers um einen Prozentpunkt zunimmt. Da kann man froh sein, dass ein Spiel nicht 100 Minuten dauert, ansonsten könnte man den Zeitpunkt des Gegentreffers punktgenau bestimmen.

Und man sieht sich missmutig nach Hause fahren, von der Spät-Oktoberkälte zerfressen, ein Riesenabstand auf Platz 1 und überhaupt wird das bei RWE wohl nie , nie ,nie mehr was werden und alle die, die das schon in den letzten 20 Jahren gesagt haben, die haben Recht.

Und heute Abend sieht man der traurigen Wahrheit ins Gesicht.
Endgültig.
All das verzweifelte Dienstetauschen, damit man doch wieder zur Hafenstraße kann, das Hoffen und Bangen gegen einen Gegner namens SC Verl in der 4. Liga.
Es ist umsonst.

Und man schaut nur noch Kopfschüttelnd auf den Platz, ist gar nicht mehr richtig bei der Sache, weil alles ist mal wieder so sinnlos geworden und es ist doch noch nicht mal November und die Saison praktisch schon wieder vorbei, noch einmal ein Freistoß von Harrer oder Bührer oder ist ja auch egal von wem

Und da unterläuft der Verler Keeper den sehr langen weiten Ball, da schraubt sich am langen Pfosten stehend Czyszczon hoch, und da liegt es im Netz, das blöde weiße Leder – 2:1 !


Endlich. Endlich einmal ein spätes RWE-Tor zum Sieg. Endlich mal nach einem Rückschlag zurückgekommen. Und nur noch drei Punkte Rückstand auf Platz 1.
Und unten auf dem Rasen sitzen diesmal keine enttäuschten RWE-Spieler, nein, Verler Spieler hadern mit dem ungerechten Fußballgott, ihr destruktives Gekicke wurde nicht mit einem späten Punkt belohnt.
Oh sorry, ich vergas, DESTRUKTIV heißt im Fußballdeutsch KOMPAKT.
/M/

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