Montag, 28. April 2008

Re 1983/1984 - Wie soll es auch anders anfangen...

Ein gaaaaaaaaanz wichtiger Teil dieses RWE-Blogs sind, natürlich, die Saisonrückblicke . Völlig subjektive Erinnerungen, Einschätzungen, Bewertungen von Spielern und Trainern. Geschehnisse, die sich vielleicht ( oder wahrscheinlich ) gar nicht so zugetragen haben ( oder etwa doch ? Tatsächlich so viele Abstiege ?).
Es tauchen Namen auf, die man schon längst vergessen hat , darunter einige ( eher viele) bei denen die bloße Nennung schon Schmerzen hervorruft ( Lars Kindgen , Horst Franz, wer oder was war Salomao ? )

Die erste Saison , in der ich de Großteil der Heimspiele besucht habe, war die Spielzeit 1983/1984, zuvor war ich nur zu vereinzelten Spielen an der Hafenstraße :

- eine Halbzeit ( die zweite) RWE-Fortuna Köln 0:0, 1979;

- RWE-KSC, DAS AUFSTIEGSSPIEL, 3:1, 1980 ; es ist unvorstellbar das jemand, der bei diesem Spiel dabei war, nicht sofort zum glühenden RWE-Fan wurde. Was würde ich dafür geben, dieses Spiel noch mal in Ausschnitten im TV zu sehen.

- RWE- Bayreuth 3:0, 1981 - in den beiden letztgenannten Spielen traf RWE übrigens jeweils in der ersten Minute, prägende Ereignisse ,

- RWE – BV Lüttringhausen 2:1, 1982, das einzige Spiel in der alten Westkurve mit Blick auf die damals „transparente“ Ostkurve, die in diesem Spieljahr überdacht wurde





Tja und dann halt das Spieljahr 1983/1984. Es endete mit dem - Überraschung ! – Abstieg in die Oberliga Nordrhein, was mir eigentlich hätte zu denken geben sollen.

Und von wegen , „Früher war alles besser“. Im Heimspiel gegen Hertha BSC rufen die Fans zur Pause wütend „Wir sind Essener und ihr nicht“, doch RWE dreht das Spiel dank zweier Tore von Jürgen Wegmann noch und gewinnt am Ende deutlich mit 4:1.

„Ich will mit RWE aufsteigen“, sagte Norbert Wagner, von Borussia Dortmund zu RWE gewechselter Mittelfeldspieler vor der Saison in einer Ausgabe der FUßBALL-WOCHE, aber der pomadige, übergewichtige Wagner wird schnell zum ersten wirklichen Feinbild im RWE-Trikot, latscht im Heimspiel gegen den MSV Duisburg ( 0:0) frei vor Heribert Macherey über den Ball und mit der ersten Heimniederlage ( 0:4 gegen den KSC, alle vier Tore in der ersten Halbzeit ) geht es bergab. Auch Aachen, Saarbrücken und Hannover nehmen die Punkte mit von der Hafenstraße, wobei die Niederlage gegen den KSC, die einzige ist, die ich live miterleben musste. Rolf Bock, Janos Bedl und im letzten Teil der Rückrunde Siegfried Melzig heißen die Trainer, erinnern kann ich mich nur noch an Melzig, der während der Spiele zumeist mehr lief als die Spieler und beim Torjubel ( kam ja nur selten vor) auch schon mal von der Mittellinie aus die Seitenlinie entlang lief.

Gut erinnern kann ich mich noch an das vorletzte Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers, während wir noch am Kassenhäuschen auf den Einlass warten, trifft Essen zur Führung, kaum sind wir dann im Stadion, spielt nur noch der Gast, RWE vergibt kurz vor dem Ende eine 3:1-Kontersituation und der Ausgleich fällt- natürlich - in letzter Minute, ein Eigentor von Dirk Pusch.
Der Abstieg wird schlussendlich in Schalke ( ich sage immer „in“ , nie „auf“ Schalke, konsequent ! ) besiegelt, nach einem 0:5 muß das Spiel wiederholt werden, da Schalker Fans auf den Platz gerannt waren und Torwart Carsten Hallmann verletzten. Da Konkurrent RWO schon 4:0 gewonnen hatte, muß RWE mit 5:0 gewinnen, verliert aber mit 3:2, was ich damals im Radio höre, Teletext gab es damals noch nicht ( zumindest nicht bei uns).

*Carsten Hallmann wechselt nach der Saison zum 1.FC Saarbrücken, mit dem er ein Jahr später in die Bundesliga aufsteigt- ein guter Torwart, der allerdings jeden zweiten Abschlag ins Aus plästerte

*Jürgen Wegmann wechselte schon in der Winterpause für 1 Mio DM zu Borussia Dortmund, seine Tore fehlten in der Rückrunde

*Demange, Vorname unbekannt, hieß der Mann, der wenigstens ein paar mal traf

* Mit Pusch, Laibach, Gundersdorff und Dirk Helmig standen einige Spieler im Kader, die man fortan längere Zeit mit RWE in Verbindung brachte. Irgendwie haben die Spieler damals im Schnitt tatsächlich länger für einen Verein gespielt, aber wie gesagt, von wegen, „Früher war alles besser“.


edit: Herbert Demange, so heißt er

/M/

Keine Kommentare: