Warum tue ich mir RWE überhaupt immer wieder an?
Masochismus? Langeweile? Die Suche nach Identifikation in der großen bösen Stadt?
Liegt es daran, dass ich Heavy Metal Fan von längst gesellschaftlich überholten und kommerziell verdrängten Bands der 80er Jahre wie „Kiss“, „Mötley Crüe“ oder „Ratt“ bin und meine Haare entgegen aller Irokesenkurzhaargelfrisuren immer noch lang trage? Oder vielleicht daran, dass ich als bekennender „Star Wars“ Anhänger der 70er Jahre Originaltrilogie neumoderne Technikspektakel wie „Jumper“ verachte? Ich stehe auch auf Serien wie „Männerwirtschaft“, „Die Muppet-Show“ und „Kojak“.
Mit anderen Worten: Ich tausche lieb gewonnene Dinge nicht gegen andere Sachen aus, nur weil diese gerade hip, trendy oder sonst was sind. Warum sollte meine Vereinsliebe zum VfL Wolfsburg oder nach Hoffenheim wechseln? Nur des Erfolgs wegen zum S04? Nein danke! Komplett bestuhlte und unterkühlt wirkende Allzweckarenen, die äußerlich nichts mit Fußball zu tun haben, sind mir ebenso ein Gräuel. Ich brauche auch keinen externen Einpeitscher (hoffentlich bleibt unserer auf ewig weg!) und mag auch die Ultrakultur nicht.
Und deshalb gehe ich zum RWE. Weil es der Heimatverein meiner Stadt ist und ich seit meiner Kindheit dorthin gehe. Auch wenn dort ein neues Stadion benötigt wird - hoffentlich nicht zu „modern“, sondern eigenständig - und auch dort die Ultras ihre eigenmächtigen Choreos aufführen, so riecht es dort wesentlich mehr nach Fußball als in manchen Stadien im Umkreis von 100 km.
Und das werden mir auch Herr Hempelmann (vielen Dank dafür, dass Sie Herrn Janßen nach dem Abstieg gehalten haben), Herr Janßen (Dank an Sie, dass Sie den Azubi Heiko Bonan zum RWE-Trainer gemacht haben) , Herr Bonan (Danke für diese überaus offensiv starke Mannschaft und herausragende Taktik) und die aktuelle Mannschaft (Danke für dieses einmalige Maß an Selbstüberschätzung) nicht nehmen können, selbst wenn ich eigentlich keinen der oben genannten mehr sehen möchte.
Trotz allem werden mich weiterhin Songs von Twisted Sister begeistern und werde ich „Das Imperium schlägt zurück“ zum 478. Mal anschauen.
Und genau deshalb: Immer wieder RWE (auch wenn es diesmal extrem schwer fällt).
„In the naked city
it's a race with the devil
All the pain and the sorrow
is there more tomorrow
In the naked city „
(Kiss - Naked City)
-A-
Montag, 28. April 2008
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