Mittwoch, 9. November 2011

Fahrstuhlmusik

RWE 1 Wiedenbrück 2







Über 7000 Zuschauer an der Baustelle Hafenstraße, mehrere Hundert davon chinesischer Herkunft, mit beidem war nicht zu rechnen. Wiedenbrück startete deutlich stärker, hob die RWE-Abwehr mit schnellem Passspiel zweimal aus den Angeln, Dennis Lamczyk bewahrte in 1:1-Situationen jeweils vor dem frühen Rückstand. Das 1:0 für RWE fiel dann zu diesem Zeitpunkt gegen den Spielverlauf. Mit der Führung im Rücken, wurde RWE aber deutlich stärker, während Wiedenbrück fortan nur noch mit rustikalem Einsatz auffiel. RWE hielt diesmal aber gut dagegen, setzte Wiedenbrück mit Pressing unter Druck und hätte zur Pause höher führen können.
Die 2.Hälfte plädderte relativ ereignislos vor sich hin, RWE-Mannschaft und auch Teile des Publikums hatten irgendwie abgeschaltet, leider war das Spiel noch nicht vorbei und nach einem Wiedenbrücker Doppelschlag plötzlich verloren.


Ich kann da nur für mich sprechen, aber ich hätte mir in der Schlussviertelstunde einen anderen Support gewünscht, als eine mantraartige Endlosschleife eines neuen Fansongs. Diese Dauerbeschallung erinnert an Fahrstuhlmusik, bezeichnend, das der Singsang selbst bei den beiden Gegentoren nicht gestoppt wurde. Leider galten beiden Tore dennoch, auch wenn einige die beiden Treffer evtl. gar nicht mitbekommen haben.
Schade, das so auch die guten persönlichen Leistungen von Dennis Lamczyk und Thomas Denker ohne Ertrag blieben, der Fahrstuhl fährt für RWE momentan weiterhin in die falsche Richtung.

/M/

Samstag, 20. August 2011

GUTE GÄSTE





RWE 2 SV Elversberg 0


Wieder mit Timo Brauer aber leider immer noch ohne Suat Tokat startete RWE in die Partie und, um es kurz zu machen, die erste Halbzeit bestand fast Ausschließlich aus Freistößen und Fehlpässen. Ersteres vornehmlich für Elversberg, Fehlpässe dagegen paritätisch aufgeteilt wobei Elversberg den etwas besseren Eindruck machte ohne aber zu einer wirklichen Torchance zu kommen. So ging es nach eher weniger kurzweiligen 45 Minuten in die Halbzeitpause , dankenswerterweise ohne Pfiffe vom Publikum.
Viel besser dann aus RWE-Sicht die 2.Hälfte, direkt die erste Torchance brachte durch Holger Lemke die 1:0-Führung für RWE und von da an hatte RWE das Spiel im Sack, Elversberg wartete fortan vergeblich auf seine erste Torchance, RWE hatte - nun deutlich aktiver und vor allem erfolgreicher in den Zweikämpfen – einige, das entscheidende 2:0 fiel dann aber doch in der Situation überraschend. Einfach mal aus der Distanz abziehen, dachte sich wohl Benedikt Koep, sein Flachschuss aus mehr als 25 Metern schlug flach im unteren rechten Eck ein – Drops gelutscht, endgültig. Ein Sonderlob hat sich bei RWE die sehr sichere Innenverteidigung Vincent Wagner/Mike Rodenberg verdient, das schon die bloße Anwesenheit von Timo Brauer dem RWE-Spiel gut tut, darf als allgemein bekannt mittlerweile vorausgesetzt werden.
SV Elversberg bleibt ein gern gesehener guter Gast an der Hafenstraße, 0:0, 2:0,2:0,2:0 so die bisherigen Ergebnisse und die Anzahl der Gästefans aus dem Saarland ist dabei nicht größer geworden, null mitreisende Fans, das ist wenig.

/M/

Sonntag, 14. August 2011

LAUF TICKER,LAUF !

KÖLLE II 2 RWE 1


Spiele am Liveticker zu verfolgen sind eine Sache für sich.
Vor allem, wenn sich der Ticker auf der RWE-Homepage umgehend und immer wieder verabschiedet – denn auf der RWE-Homepage war man so schlau, den Chat für das Spiel zu deaktivieren und vor allem: der Ticker aktualisiert sich von allein.

Zumindest theoretisch.

So blieb nur der Zugriff auf den Reviersport-Ticker und man ahnt es, ich bin kein Chatfreund, bei jeder notwendigen Aktualisierung springt der Ticker auch auf den Chat zurück und man erfährt Sachen, die man nun wirklich gar nicht wissen, will von Leuten, die man besser gar nicht kennen will.
Einfach mal die Flossen von den Tasten nehmen,Jungs, ein gut gemeinter Rat.

Leider tickerte es alsbald einen 2:0-Vorsprung für Köln II, doch Verdruss und Verzweiflung waren gestern, aktuell hat RWE eine Mannschaft, die den Kopf auch bei einem Rückschlag nicht zwingend hängen lässt und so kam RWE auch per Wagner-Elfer auf 1:2 heran und es gab auch noch ein paar Ausgleichschancen, allein der Ausgleich, er fiel nicht mehr.

Was bleibt nach 2 Auftaktspielen gegen Reservevertretungen(jetzt sind es nur noch 16 Spiele, Hurra).Etwas glücklich der Sieg gegen Mainz, etwas unglücklich wohl die Niederlage in Köln – Da sind mir ein Sieg und eine Niederlage doch allemal lieber als zwei gerechte Remis.

/M/

Sonntag, 31. Juli 2011

MITTERNACHTSSPITZEN

RWE 2 UNION BERLIN 2 nV

6:5 nach Elfmeterschießen



Favorit Union Berlin machte in den ersten 15 Minuten viel Druck,ließ den Ball schnell laufen, kam aber nicht zu großen Torchancen. RWE hatte die erste wirkliche Torchance,Lenz scheiterte aber an Glinker. Der anschließende Eckball brachte direkt die Führung, Kopfball von Wagner ins lange Eck. Dachte ich zumindest auf meinem ungewohnten Stehplatz auf der Ost, es war aber Timo Brauer. RWE schaffte es danach bis zur Halbzeit, das Spiel offen zu halten.
Mit Beginn der 2.Halbzeit begann dann eine Abwehrschlacht, die mit dem überraschenden 2:0 durch Benedikt Koep ein erfolgreiches Ende zu nehmen schien, Union Berlin schlug in der Schlussphase zurück, der Ausgleichstreffer durch Terodde in Minute 90 ließ ungute Erinnerungen an vergangene Unglückszeiten aufkommen. Es war aber gleichzeitig auch der erste späte Gegentreffer unter Waldemar Wrobel, früher gab es gefühlt in jedem Monat ein spätes Gegentor.
Nach dem späten Ausgleich dachte ich, in der Verlängerung gibt’s ein 2:5 , die ausgepumpten und angezählten RWE-Spieler fingen sich aber körperlich und moralisch wieder, gestalteten die 2-Hälfte der Verlängerung wieder ausgeglichen. Vor der Verlängerung noch wenig optimistisch, hatte ich vor dem Elfmeterschießen dann ein gutes Gefühl ( so vom Feeling her), schließlich ist die in der normalen Spielzeit unterlegene Mannschaft im Elfmeterschießen im moralischen Vorteil. Und das Dennis Lamczyk ein Elfmeterkiller ist, weiß man ja schon seit dem Spiel bei Turu Düsseldorf. Und so kam es dann auch irgendwann vor Mitternacht tatsächlich noch zur Belohnung für eine kämpferische Ausnahmeleistung.
In der 2.Runde wünsche ich mir einen weiteren Zweitligisten, zumindest die Heimkarten dürften komplett weggehen und eine kleine sportliche Chance besteht dann auch .

/M/

Freitag, 1. April 2011

Der Lange Huf

1.HZ: Longhoof Borough 0 RW Essen 0
2.HZ: VFB Homberg 0 RW Essen 1




So stellt man sich – häufig zurecht – unterklassigen englischen Fußball vor. Der VFB Homberg trat in der 1.HZ als englischer Vorortverein an und mähte den Ball über die Rumpelwiese des PCC-Stadions, ganz vorne rannte die einsame Nummer 18 den sinnentleert nach vorne gepölten langen Hufen hinterher. Leider ließ sich RWE auf schwierigem Boden schnell davon anstecken, KICK AND RUSH über 52 Minuten ( der Schiri schien den Halbzeitpfiff vergessen zu haben ) versüßt von pansenartigen Kommentaren der RWE-Fans zu meiner Linken, die über 2 1/2 Generationen Schwachmatismus verkörperten, anstehende Spielerwechsel ankündigten ( „der Kuta geht nach Wolfsburg II, der Brauer nach Aachen“ – Kuta verlängerte einen Tag später seinen Vertrag bei RWE), und dem Schiri homosexuelle Neigungen unterstellten (allgemeingültiger Formel: 3x falsch gepfiffen = Schwul(e Sau)

Nach der Pause beteiligte sich dann zunächst der VFB Homberg auch an einem nun etwas besser werdenden Fußballspiel , wodurch sich für RWE bei eigenen Angriffen etwas mehr Raum ergab. Im Anschluss an eine Dreierchance ( darunter eine tolle Parade von Hombergs –Keeper Holewa gegen Dirk Jasmund) dann das Tor des tages durch Alexander Thamm, der eine Flanke von Suat Tokat einköpfte, Tokat hat nun die letzten 3 Tore der Rot-Weissen direkt vorbereitet .
Gelb-Rot für einen Homberger, leider glatt Rot für Vincent Wagner folgten in der Restspielzeit, Wagner wird drei Spiele ausfallen, da im Laufe der Saison aber alle Ausfälle kompensiert werden konnten, besteht durchaus Hoffnung, das Adrian Schneider in der Innenverteidigung Vincent Wagner würdig vertreten wird.

Ein Lob gebührt mal wieder RWE-Trainer Waldemar Wrobel, der Fassung bewahrte, als Hombergs Trainer Günther Abel in der Pressekonferenz einige unverständliche Spitzen gegen RWE losließ und andeutete, das man im Spiel gegen RWE kein anderen Fußball seiner Elf erwarten dürfe, als, salopp gesagt: PILLE NACH VORNE KLOPPEN UND KUCKEN WATT DER ACHTZEHNER MIT DIE LANGEN GELIGEN HAARE MACHT.
Wenn ich es nicht schon vorher gewusst hätte, hätte ich direkt mal nachgesehen, für welchen Club er früher gespielt hat.Malocherschicht, wa?
Nachdem nun auch noch Windeck beim ETB gewonnen hat, ist RWE der Aufstieg – bei allem durch die schlimmen letzten Jahren immer noch vorhandenen Pessimismus – eigentlich nicht mehr zu nehmen.

/M/



Samstag, 20. November 2010

THE AUSSEM YEARS

Das heutige Spiel bei der Reserve von Alemannia Aachen bringt ein Wiedersehen mit einem Mann, dessen Name wie kein zweiter mit dem Niedergang von RWE in Verbindung gebracht wird: Ralf Aussem.
Von Heiko Bonan als Co-Trainer verpflichtet war Ralf Aussem drei schreckliche Jahre lang vom Sommer 2007 bis Sommer 2010 die personifizierte Projektionsfläche für alles, was bei RWE schlecht geworden war und erst im letzten Dreivierteljahr, als er zusammen mit Erkenbrecher den schlingernden RWE-Kahn zumindest punktemäßig wieder in die Spur brachte, konnte dem gemeinen Fan auffallen, das er selbst wohl gar nicht so verkehrt war, wie man zuvor immer glaubte.
Wobei man sich extrem ungern an die meisten Spiele der vergangenen Saison erinnert, die Heimspiele gegen Mgladbach II, Trier oder Mainz II gehören wohl zu den drögesten Spielen die ich jemals gesehen habe ( und das gegen Trier wurde sogar noch gewonnen), immerhin aber führte das biedere Trainerduo die biedere letztjährige Regionalligatruppe relativ zügig aus der Abstiegszone ins vordere Mittelfeld-Niemandsland der Tabelle und einem Reviersportforenuser fiel beim Training auf, das Ralf Aussem wesentlich bessere Flanken schlug, als die Regionalligaspieler , die im letzten Jahr gutes Geld für mäßige Leistungen verdienten.

Aussem war zunächst nur durch seine weiten Jeans aufgefallen hatte aber vor allem das Pech, von Heiko Bonan persönlich zum Co-Trainer auserkoren zu werden, eben der Heiko Bonan, der RWE fast ein Dreivierteljahr an der Außenlinie begleiten durfte und staunend dabeistand und zusah, wie seine von ihm zusammengestellte Mannschaft das System mit den Halb- und Viertelstürmern einfach nicht verstehen wollte. Es war irgendwie bezeichnend, das nach Bonans viel zu später Entlassung nicht etwa Aussem das Zepter überreicht wurde, sondern Michael Kulm, dem damaligen Trainer der RWE-Reserve. Der hätte damals fast noch die Drittligaquali geschafft.
Fast, dann kam Lübeck und eventuell, möglicherweise wahrscheinlich, bestimmt vielleicht die Wettmafia. Wird man es je erfahren, ob einige Spieler der RWE-Elf daran finanziell beteiligt waren, das das Spiel gegen die schon längst als Absteiger feststehenden Lübecker vergeigt wurde ? Aussem blieb Co-Trainer unter Kulm, Middendorp, Strunz und irgendwie auch unter/neben Erkenbrecher, den man in diesem Duo immer als ersten Trainer wahrnahm, was wahrscheinlich aber einfach daran liegt, das Ralf Aussem wohl grundsätzlich nicht das helle Licht der Öffentlichkeit sucht. Was wohl doch eigentlich eine positive Eigenschaft ist.
So ging Ralf Aussem nach der Insolvenz nach drei Jahren und dem Abstieg von der Dritt- in die Fünftklassigkeit und man kann sich immer noch so recht kein Urteil erlauben, Ob sein Anteil am Untergang eher groß ist oder es vielleicht sogar mehrere Aussemartige Funktionsträger bedurft hätte, um den Kahn nicht vollends sinken zu lassen.

Aus und vorbei, die Suppe von vorgestern. Aktuell macht der runderneuerte, verjüngte RWE ja sehr viel Freude, seit ewigen Zeiten freut man sich wieder auf Heimspiele und sieht diese nicht mehr als Pflichterfüllung an. Auch eine gar nicht so unwahrscheinliche Niederlage bei Aachen II würde die Vorfreude auf das Spiel gegen Kleve nicht mindern. Vorfreude auf ein Heimspiel gegen Kleve in Liga 5, der beste Beweis das Fanzufriedenheit wenig mit der Ligazugehörigkeit zu tun hat.


/M/

Donnerstag, 16. September 2010

Das Stadtderby, der ETB und die Weimarer Republik

Zum ersten Mal seit dem Spieljahr 1998/99 kommt es am Sonntag wieder zu einem Ligavergleich zwischen RWE und ETB. Wird sie dann also beantwortet, die von der WAZ und dem Reviersport aufgeworfene Frage, „Wer ist die Nummer 1 in Essen ?“
Wird sie nicht, braucht sie nicht, denn die Antwort kann sich jeder selbst geben. Jeder, der weiß , das es im Fußball um mehr geht als nackte Ergebnisse und so ist es verwunderlich, dass WAZ und Reviersport so beharrlich dieses Thema befeuern, gilt doch gerade der Fußball im Ruhrgebiet als ein Wahrzeichen der Fußballkultur. Geschichten ,Mythen, Skandale, Sensationen, wer macht da ernsthaft an dem Ausgang eines Spieles die Rangordnung der Fußballclubs in der Stadt Essen fest. Der Zuschauerschnitt liegt bei RWE in den letzten Jahrzehnten um das 10-20fache höher als beim ETB.
Kommt jemand tatsächlich mit dem Einwurf , RWE habe auch meist in einer höheren Klasse gespielt, eben. Wann stand der ETB in einer Endtabelle mal vor RWE ? Zu Zeiten der Weimarer Republik.

/M/